Duisburg. Flic Flac ist mit einer neuen Show in Duisburg. Das Programm hat starke Momente, aber nicht nur. Ein Act fehlt überraschend – ein anderer enttäuscht.

Der Zirkus Flic Flac ist mit der Show „Roadtrip“ zurück in Duisburg. Die rasante Reise auf Asphalt hat ihre starken Momente, die sich direkt zum Start zeigen. Das Licht geht aus, die Musik beginnt und dann fällt wortwörtlich der Vorhang, auf den die Zuschauer zum Start der Vorführung blicken. Die Stars der Show stehen bereit, winken dem Publikum zu – der Spaß kann beginnen. Die Musik pulsiert, gibt den Takt für die nächsten zwei Stunden Programm vor.

Flic Flac in Duisburg: Die neue Zirkus-Show geht sehr rasant los

Durch das schwarz-gelbe Zirkuszelt führt in diesem Jahr eine asphaltierte Straße, die Zuschauer sitzen auf zwei gegenüberliegenden Tribünen am Rand der Fahrbahn. Gleich zum Start zeigt Patrick Peschel Stunts auf dem Motorrad. Er macht das Zweirad zum Einrad, fährt mal im Handstand, mal freihändig über die Straße – die ungewöhnliche und mutige Bühne wird so zu Beginn sehr gut inszeniert.

Patrick Peschel zeigt Stunts auf seinem Motorrad. Es ist ein sehr guter Start in die neue Show in Duisburg.
Patrick Peschel zeigt Stunts auf seinem Motorrad. Es ist ein sehr guter Start in die neue Show in Duisburg. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Gleich danach stehen die asiatischen Diabolo-Künstler auf der Straße. Die 15 Artisten nutzen die Bühne voll aus, sie lassen die leuchtenden Diabolos durch die Luft fliegen und fangen sie präzise wieder auf. Das Publikum quittiert ihr Können mit reichlich Applaus. Die Musik ist perfekt abgestimmt.

Flic Flac: tolle Akrobatik in der ersten Hälfte der Show

Als Nächstes kommt ein Artist, der schon einen Auftritt vor einem Millionenpublikum hatte: Denys Zhygaltsov war schon in der RTL-Sendung „Das Supertalent“ zu sehen und schwebt jetzt im Zirkuszelt an einer freischwingenden Stange in zehn Metern Höhe durch die Luft. Seine Performance ist kraftvoll und athletisch. Überzeugend ist auch die Handstand-Akrobatik in der ersten Hälfte, beide Acts brechen aber mit dem roten Faden der Show und dem Leitbild der Straße.

Kurz vor der Pause lenken die Helldrivers ihre Autos auf nur zwei Reifen über den Asphalt und ermöglichen dem Publikum so einen Blick auf den Unterboden der Fahrzeuge – ganz ohne Hebebühne und während der Fahrt. Die BMW 3er mit einer Karosserie in babyblau werden mit viel Präzision über die enge Straße gesteuert. Das anmutige Auto-Ballett der stämmigen Jungs ist an diesem Abend ein echtes Highlight der Show und einer der überraschenden Momente.

Ohne Zweifel einer der Höhepunkte an diesem Abend: Zwei Autos fahren auf zwei Reifen durch das Zirkuszelt. „Flic Flac“ hat seine Premiere in Duisburg gefeiert.
Ohne Zweifel einer der Höhepunkte an diesem Abend: Zwei Autos fahren auf zwei Reifen durch das Zirkuszelt. „Flic Flac“ hat seine Premiere in Duisburg gefeiert. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die erste Hälfte überzeugt, die Musik ist auf das, was auf der Straße passiert, gut abgestimmt. Die 50 Minuten bis dahin sind kurzweilig, die gezeigten Acts bleiben im Kopf. Einzig die Comedy-Nummern sind eher enttäuschend. Die Witze von Benno und Max sind flach, die Interaktion mit dem Publikum hat keinen besonderen Twist. Akrobatik können sie besser: Mit ihrer Jonglage auf dem Gabelstapler überzeugen die als Polizisten verkleideten Artisten.

Flic Flac mit „Roadtrip“ in Duisburg: Ein Hauptact fehlt überraschend

Die zweite Hälfte startet wieder spektakulär: Die Flying Royals zeigen ihr Können am Trapez. Sie springen über Kreuz, schlagen Salti in der Luft oder schwingen an den Armen eines zweiten Artisten, der kopfüber an den Seilen hängt und sich nur mit seinen Beinen festhält. Bei gleich zwei dieser riskanten Sprünge kommt es zu Schreckmomenten: Zwei Akrobaten greifen ins Leere und stürzen in die Tiefe, doch das für die Nummer montierte Sicherheitsnetz über dem Asphalt fängt sie auf.

Ein Schreckmoment: Ein Artist greift am Trapez ins Leere und fällt in die Tiefe, doch unter ihm ist ein Sicherheitsnetz.
Ein Schreckmoment: Ein Artist greift am Trapez ins Leere und fällt in die Tiefe, doch unter ihm ist ein Sicherheitsnetz. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Das Trapez ist in der zweiten Hälfte ein Höhepunkt, die gegenüber der ersten Hälfte und ihren vielen Oh-und-Wow-Momenten etwas schwächelt. Die für die Premiere ins Programm genommenen zwei jungen Frauen können am Fußball beeindruckend viel, ihre Jonglage mit den Füßen wirkt auf der großen Straße im Zelt aber verloren. Anders Jonathan Heidel, der mit seinem Stunt-Motorrad auf einen Wohnwagen springt und so zu überraschen weiß.

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Ein angekündigter wie beliebter Hauptact fehlt jedoch: Die Mad Flying Bikes, die mit ihren Motorrädern durch die Luft fliegen, sind nicht dabei. Aus technischen Gründen wird auf die beeindruckenden Stunts letztlich doch verzichtet. Gerade für das Leitbild der Show wäre der Einsatz der fliegenden Motorräder aber schön gewesen. So bleibt der Roadtrip auf der Strecke. Schöne Momente hat das Programm aber auch so.

Noch bis zum 5. Januar können Besucher die aktuelle Show am Alten Güterbahnhof besuchen.
Noch bis zum 5. Januar können Besucher die aktuelle Show am Alten Güterbahnhof besuchen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

>>> FLIC FLAC: „ROADTRIP“ IN DUISBURG

  • Shows sind bis zum 5. Januar 2025 geplant. Auch Heiligabend (um 13 Uhr) und Neujahr (um 19.30 Uhr) wird es Vorführungen geben.
  • Tickets in der Kategorie 5 starten ab 29 Euro (ermäßigt 24 Euro) und gehen hoch bis 69 Euro (ermäßigt 64 Euro) in der besten Sitzkategorie.
  • Mehr Informationen zu Tickets und den Veranstaltungen gibt es auf flicflac-duisburg.de

[Dieser Text ist erstmals am 6. Dezember und nach der Premiere erschienen]