Duisburg. Rüdiger Testrut und seine MKS Big Band werden mit dem WDR-Jazzpreis 2025 in der Kategorie Nachwuchs ausgezeichnet. Wieso sich die Jury so entschied.

Gerechnet hat damit wohl keiner, umso süßer schmeckt die Freude: Dem Duisburger Musiker und Musikschullehrer Rüdiger Testrut und seiner MKS Big Band wird der prestigeträchtige WDR-Jazzpreis 2025 in der Kategorie „Nachwuchs“ verliehen. Damit reiht sich die Big Band der Musik- und Kunstschule der Stadt Duisburg in ein illustres Preisträger-Ensemble ein, zu dem unter anderem das Bujazzo, das JugendJazzOrchester NRW und die Big Band der Clara-Schumann-Musikschule gehören.

Mit dem Herzen dabei: Der Duisburger Musiker und Musikschullehrer Rüdiger Testrut ist nun WDR-Jazzpreisträger.
Mit dem Herzen dabei: Der Duisburger Musiker und Musikschullehrer Rüdiger Testrut ist nun WDR-Jazzpreisträger. © Landschaftspark Duisburg | Thomas Berns

„Ich freue mich sehr über den Preis“, sagt Rüdiger Testrut, „aber ich werde ihn nicht nur ‚persönlich‘ annehmen. Ohne die Mitglieder der Band, gerade die altgedienten, hätten wir diesen Preis nicht gewonnen.“ Testrut, der 2017 schon mit dem Musikpädagogikpreis der Stadt Duisburg und der Köhler-Osbahr-Stiftung ausgezeichnet wurde, hob die Big Band 1996 aus der Taufe. Bei einer Orchesterfahrt nach Kronenburg in der Eifel erweiterte er zunächst bloß einen Blechbläsersatz um Saxophone.

Aus der Eifel, für die Ewigkeit: Die Geschichte der MKS Big Band aus Duisburg

Als dieses Ensemble für die Duisburger Sportschau die Titelmelodie des „Aktuellen Sportstudios“ auf die Bühne brachte, war für Rüdiger Testrut, als Schüler in Wesel selbst begeisterter Big-Band-Trompeter, klar: Die MKS Big Band bleibt dauerhaft. Seit über einem Vierteljahrhundert ist die Big Band nun fester Bestandteil der Duisburger Musikszene.

Konzerte im Hundertmeister, dann im Grammatikoff und nun im Bora, ausverkaufte Shows in der Gebläsehalle des Landschaftsparks, Musik für tausende Zuhörer bei Jazz auf‘m Plazz, auf dem Traumzeit-Festival und der Extraschicht stehen in ihrer Vita. DNA der MKS Big Band ist seit jeher ihre Vielseitigkeit, auf Testruts Pult liegt nicht bloß klassische Big-Band-Literatur, sondern auch Arrangements von Pop-, Rock- und Fusion-Hits, Filmmusik und Weihnachtssongs.

Viel geleistet also, Rüdiger Testrut ist trotzdem baff. „Dass die MKS Big Band überregional so bekannt ist, dass der WDR auf uns aufmerksam geworden ist, hat mich sehr überrascht – macht mich natürlich aber auch stolz.“ Die Rundfunkanstalt selbst begründet die Wahl der Band mit ihrer „Bedeutung für die regionale Musiklandschaft. Mit der Verleihung an die MKS Big Band unterstreicht der WDR den Stellenwert von Nachwuchsförderung und musikalischer Exzellenz in Nordrhein-Westfalen.“ Außerdem lobt die Rundfunkanstalt auch die Nachwuchsband der MKS Big Band, die „Muskito BeeBee“, die die Jugendarbeit unter der Leitung von Markus Krieger noch weiter fördere.

Duisburger Musikschule und VHS freuen sich über die Auszeichnung

Musikschulleiter Bert Jonas freut sich über die Auszeichnung für Rüdiger Testrut. „Der Preis ist eine große Auszeichnung für die kontinuierliche Arbeit unserer engagierten Lehrkräfte. So haben Markus Krieger und Rüdiger Testrut eine stabile Besetzung und ein lebendiges Miteinander entwickelt.“ Als Band der Musikschule gehört die MKS Big Band nominell zur VHS Duisburg – deren Leiter Volker Heckner die Musiker schon lange begleitet. „Als bekennender Fan der MKS BigBand durfte ich eine Reihe Konzerte persönlich erleben und mich von der hohen Qualität überzeugen, die mit diesem Preis verdientermaßen gekrönt wird“, sagt er.

Das Preisträgerkonzert steigt am Freitag, 23. Mai 2025, im Ebertbad in Oberhausen – und da kommt der zweite Duisburger Musik-Akteur beim WDR-Jazzpreis 2025 ins Spiel. Eckart Pressler und seine Mitstreiter der Konzertreihe MercatorJazz sind nämlich der Veranstalter des Konzerts, nachdem sie 2024 die amtierende Jazzpreis-Trägerin, Bassistin Caris Hermes, zum Konzert in die Mercatorhalle holten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Für das Preisträgerkonzert im Ebertbad fährt der WDR schwere Geschütze auf, mit der hauseigenen WDR Big Band spielt ein absolutes Weltklasseensemble. Die Musiker werden gemeinsam mit dem Hauptpreisträger 2025 auftreten: Simon Oslender. Der 1998 geborene Pianist, Organist und Keyboarder beeindruckt schon seit vielen Jahren mit seinen organischen Kompositionen und ausgetüftelten Soli, die Auszeichnung mit dem WDR-Jazzpreis 2025 ist für ihn mit 10.000 Euro dotiert. Den Preis für sein Lebenswerk erhält Musiker, Moderator und Entertainer Götz Alsmann, der den Jazz seit über 40 Jahren in NRW und darüber hinaus lebendig hält.