Duisburg. Treiben lassen: Der Duisburger Musiker Philipp Eisenblätter hat sein neues Album „Rom“ vorgelegt. Dank Stefan Stoppok klingt Eisenblätter nun ganz anders.

Sich einfach mal treiben lassen. Kein Ziel vor Augen haben, sondern einen Weg. Ein gutes Konzept für ziemlich viele Dinge im Leben. Auch für die Musik, sagt Philipp Eisenblätter. Das neue Album des Duisburger Musikers, „Rom“, ist gleich im doppelten Sinne nach diesem Leitsatz entstanden, inhaltlich, aber auch in der Produktion.

Letztere hat nämlich der Liedermacher Stefan Stoppok („Leise“) übernommen, in seinem Heimstudio in Hamburg – eine neue musikalische Farbe für die Songs von Philipp Eisenblätter, die über Jahre hinweg angerührt wurde. „Wir haben uns ungefähr 2018 herum kennengelernt“, erzählt Eisenblätter, „um diese Zeit habe ich dann auch die ersten Support-Gigs für Stoppok gespielt.“ Bald schon produzierte der Hamburger Musiker die ersten Songs von Philipp Eisenblätter – wieso ist die Platte dann erst jetzt erschienen?

Philipp Eisenblätter: So klingt das neue Album „Rom“

„In erster Linie ist uns Corona dazwischengekommen, aber auch der normale Musiker-Alltag“, sagt der Duisburger, aber was lange währt, wird endlich gut. „Ich war drei, viermal in Hamburg bei Stoppok, mit fertigen Songs und Texten im Gepäck.“ Und dann: Das besagte „treiben lassen“. Gemeinsam tüfteln die beiden an Sounds, an Spuren, an der Instrumentierung, spielen alle Instrumente selber ein, nur die weiblichen Backing-Vocals kommen von außen dazu. „Das war für mich das erste Mal, dass ich wirklich mit dem Produzenten im Studio saß. Das war schon eine Herausforderung, sich darauf einzulassen. Aber es hat geklappt, und es hat sich gelohnt.“

Zusammen unterwegs: Stoppok (r.) hat nicht nur Philipp Eisenblätters (l.) neues Album produziert, er nimmt ihn auch mit auf Tour.
Zusammen unterwegs: Stoppok (r.) hat nicht nur Philipp Eisenblätters (l.) neues Album produziert, er nimmt ihn auch mit auf Tour. © Privat | Philipp Eisenblätter

Dieses neue Eisenblätter-Konzept hört man dem Album auch deutlich an. Zum Beispiel gleich beim ersten Lied „Mach einen Song draus“, der dank voller Kapelle ungleich wuchtiger klingt als die älteren Schöpfungen des Musikers, der seine harmonischen Finessen und textliche Pointen dank großem Ensemble viel plastischer präsentiert. Dabei ganz besonders bemerkenswert: Die filigrane, oft gewollt brüchige Stimme von Philipp Eisenblätter geht trotzdem nicht unter.

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Das musikalische „treiben lassen“ funktioniert also schonmal. Auch inhaltlich hat sich der Duisburger das Konzept zu Herzen genommen, deswegen heißt die Platte auch „Rom“, dem vierten Song „Älter als Rom“ entlehnt. „Mir ging es um diese Idee von Rom, die jeder in sich trägt. Dieses Missverständnis, irgendwo ankommen zu müssen, ‚Alle Wege führen nach Rom‘ eben. Und darum, dass man sich davon lösen, sozusagen sein eigenes Rom abbrennen muss – um sich dann treiben lassen zu können.“

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Endlich mit Band: So geht es für Philipp Eisenblätter weiter

Dass das Album nun endlich fertig ist, bedeutet aber nicht das Ende der Zusammenarbeit mit Stoppok. Gerade erst ist Philipp Eisenblätter von Stoppoks Band-Tour zurückgekehrt, jedes Konzert bereicherte er mit „Mach einen Song draus“. Bis Weihnachten steht er noch 14 Mal bei der Solo-Tour auf der Bühne, „dann aber klassisch als Support-Act, bevor Stoppok spielt“.

Zukunftsmusik: Gemeinsam mit seiner Band (Tobias Rotsch (p), Bernd Eisenblätter (b) und Giuseppe Mautone (dr)) tritt Philipp Eisenblätter bald im Duisburger Steinhof auf.
Zukunftsmusik: Gemeinsam mit seiner Band (Tobias Rotsch (p), Bernd Eisenblätter (b) und Giuseppe Mautone (dr)) tritt Philipp Eisenblätter bald im Duisburger Steinhof auf. © Privat | Philipp Eisenblätter

Und dann, wie geht’s dann weiter? Philipp Eisenblätter grinst. „Ich hab so viele Ideen, kaum eine ist spruchreif. Das war bei mir eigentlich immer so, dass sich irgendwas ergeben hat, vor allem durch Menschen, die ich getroffen habe.“ Eine Idee aber ist vielleicht etwas fixer als andere. Mit Tobias Rotsch am Keyboard, Bernd Eisenblätter am Bass und, ganz frisch, Giuseppe Mautone am Schlagzeug ist Eisenblätters Band nämlich komplett. „Mit den Jungs würde ich gerne mal Album-mäßig was machen“, sagt der Duisburger. Konkret ist aber noch nichts. Sie wissen schon: treiben lassen.

>> PHILIPP EISENBLÄTTER: DIE NÄCHSTEN KONZERTE

  • 26. Januar: Rätschenmühle, Geislingen an der Steige, Solo (Tickets)
  • 13. Februar: Steinhof, Duisburg, mit Band (Tickets)
  • 7. März: Druckerei, Bad Oeynhausen, Solo (Hutkonzert)