Duisburg. Ein neues indisches Restaurant hat vor wenigen Monaten in Duisburg eröffnet. Die Speisekarte ist vielfältig. Ein Testessen zeigt, wie es schmeckt.

In Duisburg hat vor wenigen Monaten ein neues indisch-pakistanisches Restaurant eröffnet. Das Lokal „Darbar“ im ehemaligen Café Kühn an der Straße Zum Lith 121, zuvor war an dieser Adresse schon ein anderes indisches Restaurant, erweitert die kulinarische Landkarte in Wanheimerort. Doch wie authentisch ist das Essen?

Atmosphäre: Die Gäste erwartet geballte Farbpower, doch erstmal nicht auf dem Teller, sondern an den Wänden. Giftgrün trifft auf Sonnengelb, Orange auf Rot – jede Wand erstrahlt in einem anderen gewagten Ton.

Auf dem Tisch warten Plastikblumen, an der Wand ein Bild von Marilyn Monroe, auf der Fensterbank stehen goldene Elefanten. Unterschiedliche Stühle kommen zum Einsatz. Das Bild ist so nicht stimmig, Gemütlichkeit kommt nur wenig auf. Im Hintergrund spielt leichte indische Musik.

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Service: Die Kellner arbeiten zügig, sie sind durchweg freundlich und nicht aufdringlich. Es fällt ihnen jedoch schwer, beim Entschlüsseln der Speisen zu helfen und einzelne Gerichte der Karte und deren Komponenten auf Nachfrage zu erklären. Kurze Beschreibungen auf der Karte zu jeder Vorspeise und den Hauptgerichten helfen aber bei der Entscheidung. Von der Bestellung bis zur Vorspeise dauert es nicht lange, auch der Hauptgang kommt in einem zeitlich angemessenen Abstand an den Tisch.

Angebot: Die Speisekarte ist sehr umfangreich. Für Vegetarier ausgesprochen positiv: Es stehen 21 fleischlose Gerichte auf der Karte – von Kirchererbsen-Curry bis hin zu pürierten Auberginen im Tandoor gegrillt. Auf der Karte gibt es aber auch viele Fisch-, Lamm- und andere Fleischspezialitäten.

Wer gleich verschiedene Gerichte der indischen Küche probieren möchte, so wie beim Test, bestellt eine der zwei Thali-Optionen auf der Karte (vegetarisch oder mit Hähnchen). Hierbei werden auf einem großen Metallteller drei kleine Portionen von einzelnen Curry-Gerichten zusammengestellt. Dazu kommt noch Naan (ein indisches Fladenbrot), Reis, Raita (eine indische Beilage auf Joghurtbasis) und ein kleiner Mango-Lassi (ein Trinkjoghurt) an den Platz.

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Geschmack: Sehr lecker ist die Linsensuppe (5,50 Euro). Die pürierte und würzige Vorspeise mit gelben Linsen, Kreuzkümmel und Koriander punktet mit angenehmer Schärfe. Nicht überzeugend sind die frittierten roten Zwiebeln in Kichererbsenmehl (5 Euro): Sie sind trocken, die Kichererbsen dominieren den Zwiebelgeschmack zu stark.

Die Linsensuppe überzeugt, die in Kichererbsenmehl frittierten roten Zwiebeln leider nicht.
Die Linsensuppe überzeugt, die in Kichererbsenmehl frittierten roten Zwiebeln leider nicht. © jap

Bei der bestellten Thali-Option mit Hähnchen sticht eine der drei Curry-Varianten geschmacklich hervor – und die ist vegetarisch: An den Platz kommt eine kleine Portion „Palak Paneer“ mit hausgemachtem Hüttenkäse in einem pürierten Spinat-Curry mit Zwiebeln. Es ist das Highlight am Abend. Beim Chicken Tikka Masala mit im Tandoor gegrillten Hähnchenstücken fehlen hingegen spannende Gewürze. Der Raita auf Gurkenbasis ist erfrischend, das Naan-Brot mit Knoblauch ist schön knusprig.

Bei einem „Thali“ (das Wort bedeutet Platte auf Hindi) werden auf einem großen Metallteller drei kleine Portionen von einzelnen Curry-Gerichten zusammengestellt. So lassen sich verschiedene Gerichte der Speisekarte probieren. 
Bei einem „Thali“ (das Wort bedeutet Platte auf Hindi) werden auf einem großen Metallteller drei kleine Portionen von einzelnen Curry-Gerichten zusammengestellt. So lassen sich verschiedene Gerichte der Speisekarte probieren.  © jap

Das bestellte Butter Chicken (14,90 Euro) fällt im Test leider durch. Das für die indische Küche milde Gericht mit einer Balance aus Süße und Würze lässt die typisch cremig-sämige Konsistenz vermissen. Die normalerweise buttrige Soße muss dick und schwer über die Fleischstücke fließen – stattdessen ist sie wässrig und einfallslos gewürzt.

Der bestellte Mango-Lassi (3,50 Euro) kommt mit Sonnenschirm und Sirup-Verzierungen an der Glasinnenseite an den Platz. Geschmacklich ist das Joghurtgetränk gut. Erfrischend, cremig, lecker.

Fazit: Die indische Küche lebt von Gewürzen – hier zeigt sich am Testabend im Restaurant in Wanheimerort aber Licht und Schatten. Nicht alle Speisen können überzeugen, es fehlen manchmal Würze und Schärfe. Ein Geschmacksfeuerwerk bleibt an diesem Abend aus.

Hervorzuheben ist die Fülle an vegetarischen Speisen, die im Test auch überzeugend schmecken. Hier lässt sich sicherlich ein Lieblingsgericht finden, auch zum Mitnehmen. Das Personal ist bemüht und freundlich.

Bewertung:

Geschmack: 3/5 Punkte

Atmosphäre: 2/5 Punkte

Service: 4/5 Punkte

Preis-Leistungs-Verhältnis: 3/5

Adresse: Zum Lith 121, 47055 Duisburg

Kontakt: 0203/94083227

Öffnungszeiten: täglich von mittags bis 22.30 Uhr

Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.