Duisburg. Sven Fydrich ist kaum wiederzuerkennen: Früher wog er über 180 Kilogramm, jetzt nur noch die Hälfte. So gelang dem Duisburger der Gewichtsverlust.

Sven Fydrich ruht in sich selbst. Der Duisburger hat sich in den letzten zwei Jahren stark verändert, ist kaum wiederzuerkennen. Über 90 Kilogramm hat der 38-Jährige abgenommen. „Ich war einfach dick, habe über 20 Diäten probiert“, gibt er offen zu.

Der Sport- und Mentaltrainer war es irgendwann leid und entschied sich zu einer Magenverkleinerung. „Viele werden jetzt sagen: so kann ich auch abnehmen. Aber so einfach ist das nicht“, erzählt er. „Wenn ich jetzt mehrmals am Tag Kuchen und Sahne essen würde, wäre ich ganz schnell wieder da, wo ich war.“ Da wo er war, das war ein Körpergewicht von über 180 Kilo. Sven Fydrich betont: Es sei auch eine komplett andere Einstellung zum Essen, die er sich nun angewöhnt habe.

Duisburger arbeitet mit Sportlern: Er selber nahm 93,5 Kilogramm ab

Der Duisburger arbeitet in einem spannenden Berufsfeld: Er besuchte die Deutsche Mentaltrainer Akademie, machte dort seine Prüfung. Als Mental-Coach betreut der ehemalige Skaterhockey-Trainer viele Sportler an der Sportschule Wedau, darunter auch Triathleten. Er sagt: „Technik kann man bis ins kleinste Detail üben. Wichtig im Sport ist aber der Kopf und damit kann man sehr viel erreichen.“ Zu 95 Prozent betreue er Einzelsportler. „Die arbeiten für sich. Mannschaftssportler mental zu betreuen ist dagegen schwierig, da eine Mannschaft zusammen funktionieren muss.“

Sven Fydrich sagt: „Es geht um die persönliche Bestleistung. Das kann auch mal der dritte Platz sein, wenn man den zuvor noch nie erreicht hat. Wir schaffen zusammen ein anderes Mindset.“

Massiver Gewichtsverlust: Duisburger nimmt für seine Kinder ab

Und das hat er auch für sich geschafft. Menschen, die nicht an ihn geglaubt haben, dass er sein Gewicht reduzieren und halten kann, raubten ihm Energie. „Und von denen muss man sich dann trennen. Das sage ich auch meinen Sportlern. Trennt euch von Energie-Vampiren.“

Für seine Kinder schaffte Sven Fydrich den Gewichtsumschwung.
Für seine Kinder schaffte Sven Fydrich den Gewichtsumschwung. © Sven Fydrich | Sven Fydrich

Warum der Ehemann und Familienvater irgendwann einfach weg von seinen Pfunden wollte? „Entscheidend waren meine Kinder. Ich wollte mit ihnen in den Kletterpark oder zum Reiten. Ich war übermäßig dick und habe mir die Welt schöngeredet.“

Dann kam der Umbruch: Sven Fydrich wollte ein Vorbild sein und das gelang mit der Operation. 90 Prozent des Magens wurden entfernt. Er schaffte es von 182,5 Kilo auf 89 Kilo, mit viel Training. Fünfmal die Woche, dazu zwei bis drei Laufeinheiten. Außerdem hat er ein halbes Jahr auf Industriezucker verzichtet. „Das war hart. Ich hab mir eine Liste gemacht, wie Zucker noch heißen kann. Am meisten überrascht hat mich, dass sogar in der Hähnchenwurst eines bekannten Discounters Zucker ist.“

Sven Fydrich trug früher die Größe 7XL – heute passt er in M bis L

Nach der OP im Jahr 2022 konnte er nur aus Pinnchen trinken, dann war der Magen auch schon voll. „Die Operation war ein Startschuss. Trotzdem sagt der Kopf nämlich erstmal „mehr“ zum Essen. Dann zu lernen, wann mehr zu viel ist, das hat etwas gedauert“, erzählt Sven Fydrich.

Und so habe er auch seine Essgewohnheiten umgestellt. An Sporttagen gibt es jetzt Salate, viel Eiweißreiches und weiterhin wenig Zucker. Früher habe er gedacht: „Nach dem Döner ist es nun auch egal, jetzt kannst du auch noch Pommes Currywurst essen, der Tag ist sowieso gelaufen.“

Das sieht er heute anders: „Iss doch mal einen Döner und verzeih dir. Der Tag ist dann noch nicht verloren“, sagt er. Man müsse dann nur den Rest des Tages wieder aufs Essen achten. Und das macht er, auch um das Risiko gewisse Krankheiten zu bekommen, zu minimieren – schließlich kommt er von einer 7XL und kaufe heute eine M oder L im Laden. Und das soll so auch bleiben.

>> Ehefrau war schon im TV zu sehen

Die Ehefrau von Sven Fydrich ist keine Unbekannte: Melanie Fydrich nahm mehrfach an der RTL-Show „Top Dog Germany“ teil.

Und nicht nur das: Gemeinsam mit Hund „Trouble“ konnte sie den Wettbewerb sogar zweimal gewinnen.