Duisburg. In Hochfeld sind Jugendgruppen an Halloween auf massive Polizeipräsenz getroffen. Böllerwürfe in ganz Duisburg. Videos zeigen verbotenes Feuerwerk.

Drei Mannschaftswagen parken allein an der Straßenbahnhaltestelle Pauluskirche in Hochfeld. Immer wieder fahren weitere Einsatzwagen vorbei. Security-Mitarbeiter der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) patrouillieren in Gruppen, bauen sich auf, wenn die Bahnen der Linie 903 halten.

Die Zeichen sind am Donnerstagabend unübersehbar: Mit großer Präsenz soll eine Halloween-Randale wie im Vorjahr verhindert werden. Entlang der Wanheimer Straße sind Jugendliche ebenfalls in Gruppen unterwegs. Viele treffen sich an der Kreuzung zur Karl-Jarres-Straße und vor einem Handygeschäft an der Ecke Gravelottestraße. Dort stehen sie direkt neben Einatzkräften der Polizei.

Polizei und Jugendgruppen treffen vor dem Handygeschäft an der Wanheimer Straße aufeinander.
Polizei und Jugendgruppen treffen vor dem Handygeschäft an der Wanheimer Straße aufeinander. © Martin Schroers

Aus der Entfernung sind bereits am frühen Abend immer wieder Böller zu hören. Um 19.45 Uhr bestätigt Polizeisprecherin Bettina Balter, dass es im ganzen Stadtgebiet zu Böllerwürfen gekommen ist. Um 20.30 Uhr sprechen die Beamten dann an der Pauluskirche Platzverweise aus, nachdem aus einer Gruppe von 30 bis 50 Personen heraus mit Eiern geworfen wurde. 

Anwohner berichten von lauten Knallgeräuschen in Wanheimerort und an der Brücke der Albert-Hahn-Straße in Großenbaum.

Illegales Feuerwerk vor dem Walsumer Rathaus im Duisburger Norden

Videos in sozialen Netzwerken zeigen sogar, wie Unbekannte ein illegales Feuerwerk vor dem Walsumer Rathaus abbrennen. In Aldenrade gerät Müll vor einem Geschäft in Brand. Die Feuerwehr rückt zur Friedrich-Ebert-Straße aus und muss löschen.

An der Kalthoffstraße in Obermarxloh werden aus einer Traube von etwa 100 Menschen Böller und Raketen gezündet, bis Einsatzkräfte eingreifen.

Insgesamt rückte die Polizei ab Donnerstagnachmittag zu rund 250 Einsätzen aus. Polizistinnen und Polizisten griffen gegen Ruhestörer ein und stellten Böller sicher. Gegen 113 Personen sprachen die Einsatzkräfte Platzverweise aus. Ein Mann musste in Gewahrsam genommen werden, weil er einem Platzverweis nicht nachkam und randalierte.

Das verschärfte Sicherheitskonzept ging am Halloween-Abend auf: Randale wie im Vorjahr gab es keine.
Das verschärfte Sicherheitskonzept ging am Halloween-Abend auf: Randale wie im Vorjahr gab es keine. © WAZ | Martin Schroers

Halloween-Randale: Zerstörungswut und Böllerwürfe in den Vorjahren

Mit Blick auf die Gesamtlage war es aber ruhiger als vor zwölf Monaten, als es am Halloween-Abend besonders in Hochfeld turbulent wurde.

Rückblick: Jugendliche Randalierer zerstörten damals die Haltestelle Pauluskirche, warfen mit Eiern und Böllern. 150 Platzverweise sprachen alarmierte Polizisten 2023 alleine an der Ecke Wanheimer Straße/Karl-Jarres-Straße aus.

Die Polizei war bereits an Halloween 2023 zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. Die DVG stellte aufgrund der massiven Angriffe auf Straßenbahnen den Betrieb auf den Linien 903 und U79 zwischenzeitlich ein. Ähnliche Vorfälle machten auch in den Jahren 2021 und 2022 Schlagzeilen. Immer wieder gerieten vor allem die Bahnen ins Visier der Randalierer.

Aufgrund dieser Erfahrungen passte die Polizei ihre Einsatztaktik in diesem Jahr an. Die Behörde vernetzte sich unter anderem noch stärker mit der Feuerwehr und der DVG – wie auch schon beim Großeinsatz zum Jahreswechsel 2023/2024. Nach Einschätzung der Behörde von Freitag, ging das Einsatzkonzept auf.