Duisburg. Selbstgebaute Treppen, ausgekippte Fäkalientanks: Duisburgs Sechs-Seen-Platte leidet massiv unter Vandalen. Jetzt soll ein Zaun das Ufer retten.
Mit einem Zaun wollen die Politiker der Bezirksvertretung Süd ein Stück Ufer der Sechs-Seen-Platte absperren. Der Grund: Es herrscht Betretungsverbot – doch das wird massenhaft ignoriert.
Ufer der Sechs-Seen-Platte zerstört: Zaun soll Vandalen fernhalten
Seit Jahren ist nach Aussage der Antragssteller SPD und Grüne festzustellen, dass sich viele Besucher des Naherholungsgebietes über das Verbot, die Ufer zu betreten, einfach hinwegsetzen. Das gelte besonders für den Parkplatzbereich am südlichen Ende des Kalkwegs bis hin zur gelben Brücke. Durch die starke Frequentierung speziell des östlichen Ufers am Masurensee in diesem Bereich sei die Uferböschung völlig zerstört und der Pflanzenbewuchs schwer geschädigt.
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Die Besucher seien bei der verbotenen Nutzung des Ufers durchaus kreativ. Um das Wasser besser erreichen zu können, würden improvisierte Treppenanlagen errichtet und Uferböschungen ausgehoben, um flache Seezugänge für mitgeführte Wassersportgeräte wie Boards fürs Stand-up-Paddling zu schaffen.
Wildcamper kippen Fäkalientanks in Duisburgs Naherholungsgebiet
Auch einige der Tagescamper trügen an dieser Stelle massiv zur Verunreinigung bei. Beschrieben wird, dass in den See-nahen Gebüschen sogar Fäkalientanks entleert würden. Dieses Problem wollte die Bezirksvertretung Süd bereits mit einem Parkverbot für Campingwagen und Wohnmobile lösen, doch die Verwaltung lehnte das geforderte Zusatzschild ab.
Der aktuelle Antrag stellt fest, dass es sich bei den sich rücksichtslos verhaltenden Erholungssuchenden zum großen Teil um Besucher aus den Nachbarstädten handele. Deren Fehlverhalten habe zuletzt vermehrt zu Auseinandersetzungen mit Anwohnern der Sechs-Seen-Platte geführt, die nicht mehr bereit seien, diese Rücksichtslosigkeit zu dulden.
In dem Antrag heißt es, dass auch freundlich gehaltene Ansprachen durch die Ordnungsbehörden zu keiner Besserung führten. Die sei wohl nur mit der Errichtung einer Zaunanlage zu erreichen, die in dem Antrag der Bezirksvertreter nun gefordert wird. Durch einen Zaun würde an dieser Stelle der „Zugang zur Ausübung von Wassersportaktivitäten“ stark behindert und unattraktiv gemacht.
Ordnungsamt öfter zum Masurensee? Warum das nicht reicht
Einem möglichen Lösungsvorschlag der Verwaltung nehmen die Antragsteller direkt den Wind aus den Segeln. Der würde vermutlich darauf hinauslaufen, mehr Ordnungsdienste in dem Bereich einzusetzen. Dazu heißt es in dem Antrag: „Lediglich die Ordnungsdienste zu verstärken ist eine Lösung, die nur bedingt Wirkung entfaltet, da es an genügend Mitarbeitern in diesem Bereich mangelt.“
Der Antrag von SPD und Grünen wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung Süd einstimmig beschlossen. Die Verwaltung muss den Vorschlag jetzt prüfen.