Duisburg. Wieder hat ein „Haus des Döners“ in Duisburg eröffnet. Und wieder gibt es einen Ansturm. Es wird nicht die letzte neue Filiale in Duisburg sein.
Der Hype um das „Haus des Döners“ nimmt kein Ende: Auch bei der Eröffnung der vierten Duisburger Filiale stehen vor allem junge Leute Schlange, um einen Döner für einen Cent zu ergattern. Diesmal spielt sich das Spektakel in Walsum am Markt ab. Es ist ein geordnetes, denn die Manager wissen, was ihr Eröffnungsangebot auslöst und sind inzwischen gut darauf vorbereitet. In der Anfangszeit des Unternehmens musste schon mal die Polizei anrücken.
„Haus des Döners“ eröffnet in Walsum seine vierte Filiale in Duisburg
Doch die Zeiten scheinen vorbei zu sein: Der Bereich, in dem sich die Schnäppchenjäger anstellen sollen, ist mit Flatterband gekennzeichnet, mehrere Security-Leute passen auf, dass niemand aus der Reihe tanzt. Die ersten Gäste haben sich schon zwei Stunden vor der Eröffnung an der Friedrich-Ebert-Straße 177 eingefunden. „Deshalb haben wir eine halbe Stunde früher als geplant aufgemacht“, sagt Betreiber Okan Cakir. Er hätte die Döner am ersten Tag auch gerne verschenkt, sagt er, das sei aus steuerrechtlichen Gründen aber nicht möglich.
Der Duisburger Unternehmer steigt mit seiner „Haus des Döners“-Filiale neu ins Gastronomie-Geschäft ein. Macht er sich keine Gedanken, dass angesichts von vier Läden in Duisburg irgendwann einmal Ende der Fahnenstange ist? „Nein“, sagt Cakir überzeugt, „wir richten uns an den Stadtteil hier, die anderen Filialen an ihren.“ Außerdem seien die Schulen in der Nachbarschaft ein Standortvorteil.
Das Unternehmen plant zwei weitere Läden in Duisburg – Stadtteile sind noch geheim
In der Tat warten auffallend viele Schülerinnen und Schüler geduldig darauf, endlich in ihren Döner beißen zu können. „Wir haben dafür die Schule geschwänzt“, rufen drei elfjährige Jungs, die eigentlich in einem Klassenzimmer der Walsumer Gesamtschule sitzen müssten, breit grinsend und offenbar ohne schlechtes Gewissen. Miguel und sein Kumpel hatten da mehr Glück: „Bei uns ist Unterricht ausgefallen.“ Fragt man die Kids, warum sie länger als eine Stunde für einen Döner anstehen, kommt unisono die Antwort: „Weil der nur einen Cent kostet. Sonst ist Döner so teuer.“
Nun also vier „Haus des Döners“ in Duisburg – und es werden zwei weitere folgen. In welchen Stadtteilen die geplant sind, will Anna Bina, Storemanagerin für Deutschland, noch nicht verraten. Nur so viel: Zwei Franchise-Nehmer haben sich Gebiete in Duisburg gesichert. Jetzt haben sie drei Monate Zeit, „Haus des Döners“ ein Ladenlokal zu präsentieren, das alle Kriterien des Unternehmens mit Sitz in Hürth erfüllt.
- Die WAZ-Lokalredaktion Duisburg hält Sie auch hier auf dem Laufenden: zum WhatsApp-Kanal +++ Duisburg-Newsletter gratis ins E-Mail-Postfach schicken lassen +++ WAZ Duisburg bei Instagram +++ WAZ Duisburg bei Facebook
Die Dönerschmiede erobert Deutschland in einem rasanten Tempo. Vor ein paar Tagen erst ist die 100. Filiale an den Start gegangen. Sie steht in Köln-Lövenich. „Wir eröffnen jede Woche drei bis vier Filialen“, sagt Anna Bina. Dazu jongliert die Storemanagerin mit 35 Baustellen gleichzeitig. Als Nächstes hat das Unternehmen England in Visier. Diese Entscheidung sei jetzt recht kurzfristig gefallen, so Bina. Auch Dubai sei noch in Planung.
Kann sie erklären, was den Erfolg ausmacht? Bina räumt ein: „Vieles ist Marketing.“ Aber der Döner unterscheide sich schon von dem der Mitbewerber: „Unser Brot ist schön crunchy. Es schmeckt wie getoastet. Die Soße haben wir selbst entwickelt und unseren Rotkohl legen wir in eine hausgemachte Marinade ein.“ Am Ende von Tag eins in Walsum werden rund 1500 dieser Döner über die Theke gegangen sein. Vielleicht auch mehr. „Der Bäcker hat gesagt, wir sollen uns melden, wenn die 1500 bestellten Brote nicht ausreichen“, sagt Betreiber Cakir.