Duisburg. Ein Duisburger (26) soll seinen Nachbarn getötet und geköpft haben. Warum musste der 57-Jährige sterben? Ermittler zu Kannibalismus-Gerücht.

Die bisherigen Erkenntnisse der Mordermittler zeichnen ein erschreckendes Bild: Sascha L. (26) aus Duisburg soll seinen Nachbarn getötet haben. Seine Leiche behielt er wohl tagelang in seiner Wohnung (wir berichteten). Den Kopf trennte er ab, packte ihn zusammen mit der Kleidung des Toten in eine Einkaufstüte und warf diese im Innenhof des Sechs-Parteien-Hauses im Dichterviertel in ein Gebüsch. Das große Rätsel: Warum musste der 57-Jährige sterben?

„Zum Motiv gibt es weiterhin keine Erkenntnisse“, sagt die zuständige Staatsanwältin Jill Mc Culler rund einen Monat nach der Tat. Der Tatverdächtige schweigt weiter beharrlich zu den Mordvorwürfen. Der 26-Jährige wurde aber mittlerweile psychiatrisch begutachtet und wurde aus der Untersuchungshaft in eine LVR-Klinik verlegt.

Schädel in Duisburg entdeckt: Ermittler dementieren Kannibalismus-Gerücht

Was bekannt ist: Der 26-Jährige lebte an der Körnerstraße in der Dachgeschosswohnung über dem Opfer. Die beiden Männer kannten sich. Nachbarn berichten, dass der junge Mann sich in den vergangenen Monaten immer lauter und auffälliger verhalten habe. Sein Auftreten ließ in der alten Bergmannssiedlung in Obermarxloh das Gerücht über Kannibalismus entstehen. Anhaltspunkte dafür gebe es laut Jill Mc Culler allerdings nicht. Die Obduktion lieferte lediglich klare Belege für ein Gewaltverbrechen.

Die Einkaufstüte wurde in dem Gebüsch an diesem Gehweg gefunden.
Die Einkaufstüte wurde in dem Gebüsch an diesem Gehweg gefunden. © WAZ | Martin Schroers

Eine Anwohnerin hatte am Samstag, 24. August, den abgetrennten Schädel in der Tüte entdeckt und die Polizei alarmiert. Die fand den Rest der Leiche wenig später in der Dachgeschosswohnung des 26-Jährigen. Zu diesem Zeitpunkt war der 57-Jährige allerdings schon länger tot. Gruselig: Auch die Einkaufstüte mit dem skelettierten Kopf lag tagelang in dem Gebüsch. Aus der Nachbarschaft kamen Beschwerden wegen des Gestanks.

Der Spielplatz Goetheplatz ist nur wenige Meter von dem Fundort entfernt.