Duisburg. Nachbarn alarmierten am Tag vor dem Schädelfund in Duisburg die Polizei. Beamte sprachen mit Sascha L. – und wären fast auf den Mordfall gestoßen.
Eine Frau entdeckt einen abgetrennten Schädel am Samstag in einem Duisburger Innenhof in einer Plastiktüte, kurz darauf entdecken Polizisten den Rest der Leiche in der Wohnung eines 26-Jährigen (wir berichteten). Jetzt wird bekannt: Die Polizei war bereits einen Tag vor dem Gruselfund in der Siedlung im Dichterviertel vor Ort – und sprach auch mit dem Tatverdächtigen.
Nachbarn hatten am Freitag die Einsatzkräfte zur Körnerstraße gerufen, weil Autoreifen aus einem Fenster der Dachgeschosswohnung hingen. Beamte rückten aus und sprachen von unten aus mit dem 26-Jährigen. „Er hat daraufhin die Reifen reingeholt. Es bestand keine Gefahr mehr. Es ist wichtig zu betonen, dass wir nicht in der Wohnung des Mannes waren“, erklärt Polizeisprecher Daniel Kattenbeck.
Trotzdem wären die Polizisten aus Zufall wohl fast schon zu diesem Zeitpunkt auf den Fall gestoßen. Denn: Wie mehrere Nachbarn berichten, lag die Plastiktüte mit dem skelettierten Leichenteil mehrere Tage lang in dem Gebüsch an dem kleinen Gehweg vor dem Sechs-Parteien-Haus.
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Also vor dem Haus, in dem sowohl das Opfer, ein 57 Jahre alter Mann, als auch der Tatverdächtige Sascha L. lebten. Auf den Rest des Leichnams stießen Ermittler dann am Samstagmittag bei einer Durchsuchung der Dachgeschosswohnung des 26-Jährigen.
Nach Berichten der Anwohner soll der junge Mann psychisch krank sein. In dem Viertel hält sich ein Kannibalismus-Verdacht hartnäckig. Diesen haben Polizei und Staatsanwaltschaft allerdings bislang nicht bestätigt. Der 26-Jährige sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, soll dort psychiatrisch begutachtet werden. Das Motiv ist nach offiziellen Angaben bislang unklar.
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Im Zusammenhang mit dem Einsatz von Freitag muss man wissen: Auch wenn die Einsatzkräfte bereits an diesem Tag in die Wohnung gegangen wären, hätten sie den Tod des 57-Jährigen nicht verhindern können. Nach Informationen dieser Redaktion war der Mann zu diesem Zeitpunkt längst tot. Einen genauen Todeszeitpunkt konnten Rechtsmediziner noch nicht bestimmen.