Duisburg. Marco de Pace aus Duisburg ist erfolgreicher Koch-Influencer. Eins seiner Videos hat 20 Millionen Aufrufe. Das ist der Mann hinter „Marco‘s Little Italy“.

277.000 Follower bei Instagram, 243.000 bei TikTok: Wenn Marco de Pace kocht, sieht ihm eine halbe Million Menschen dabei zu. Als „Marcos Little Italy“ bringt der Koch-Influencer aus Duisburg Menschen an den Herd: persönlich, authentisch, lecker – und natürlich italienisch.

Sein Erfolgsrezept: Gerichte aus der Heimat seines Vaters, die auf dem Handydisplay so gut aussehen, wie sie auf dem Teller schmecken. Den Beweis tritt die Pace an diesem Vormittag spontan an, auch wenn die Bitte zu kochen, ihn überrascht. Macht nichts, „einfach mal den Kühlschrank aufmachen, das ist das beste Rezept“, sagt er.

„Einfach mal den Kühlschrank aufmachen, das ist das beste Rezept.“

Marco de Pace, Koch-Influencer aus Duisburg

Bald sprudelt das Nudelwasser, in der Pfanne nebenan erwärmt der Hobbykoch Butter „aus Büffelmilch, die ist ganz mild und hat eine ganz helle Farbe“. Italienische Produkte stehen im Zentrum seiner Gerichte, klar; der Kanal heißt schließlich Marco‘s Little Italy: Gern macht er die Nduja zum Star seiner Kreationen: eine Streichsalami aus Kalabrien, „richtig scharf“, oder Guanciale, „das ist einfach der leckerere Speck“.

Plötzlich Instagram-Star: Ein Kochvideo aus Duisburg geht viral

Bei den Zuschauern kommt’s an. Dabei hatte Marco de Pace nie vor, zum Instagram-Star zu werden. „Ich liebe es zu kochen und zu essen“, sagt er und lässt die Sardellenfilets in der Büffelbutter zergehen, bis sie den richtigen Schmelz für die Sauce abgeben. „Für Social Media hab‘ ich mich nie interessiert.“

Die Sardellenfilets lässt Marco de Pace in Büffelbutter zerfallen. Kapern und Knoblauch dazu, fertig ist die Sauce. Der Knoblauch kommt ungeschält in die Pfanne: So gibt er sein Aroma ab, verbrennt aber nicht.
Die Sardellenfilets lässt Marco de Pace in Büffelbutter zerfallen. Kapern und Knoblauch dazu, fertig ist die Sauce. Der Knoblauch kommt ungeschält in die Pfanne: So gibt er sein Aroma ab, verbrennt aber nicht. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dann kommt Corona. Und Marco de Pace, der für seine Frau und die vier Kinder kocht, kommt mir ihr zusammen auf die Idee: „Wir filmen das einfach mal.“ Er kocht, sie hält das Handy drauf: Das erste Video von Marco’s Little Italy geht online.

Er sammelt die ersten Follower, postet weitere Videos. Die Aufrufzahlen bleiben übersichtlich, obwohl er regelmäßig neuen Inhalt produziert: Drei Jahre ist er jetzt auf Instagram unterwegs, „ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal nichts in der Story hatte.“ Eine Story bleibt 24 Stunden sichtbar.

20 Millionen Aufrufe: Mit diesem Video ging Marco de Pace viral

Dann, plötzlich wie Wildreis, der beim Frittieren aufpoppt: Von heute auf morgen bekommt ein Video 20 Millionen Aufrufe. „Die gute Idee war: Ich hab grünen Parmesan gemacht.“

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Grün? „Mit Basilikumblättern.“ Das Rezept besteht aus der Zutatenliste und zwei Sätzen. Es geht viral – und Marco de Pace aus Bergheim hat sich als Koch-Influencer etabliert.

Sein Konzept bleibt gleich. Was er auf Social Media zeigt, ist seine Küche, sein Herd, sein Geschirr. Das, was und womit er privat kocht. Der Duisburger posiert nicht, er konzentriert sich aufs Wesentliche: den guten Geschmack.

Marco‘s Little Italy: Duisburgs Koch-Influencer hat Wurzeln in Italien

Die Liebe zur Cucina Italiana hat er geerbt. Anfang der 1970er kam sein Vater aus Italien nach Deutschland, „da gab es hier noch nicht mal Auberginen und nur einen italienischen Wein, einen Chianti“. Heute lieben die Deutschen ihr italienisches Restaurant, versuchen sich selbst an der Küche aus Bella Italia und ärgern sich, wenn sie ihren heißgeliebten Guanciale in Duisburg nicht bekommen.

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Marco de Pace wächst damit auf: „Bei uns in der Familie hat Essen und Trinken immer eine ganz große Rolle gespielt. Es gab zwei Themen: Fußball – mein Vater brauchte in Deutschland einen Verein und ist MSV-Fan geworden – und die Frage: Was essen wir morgen? Beim Essen.“

Tipp vom Food-Influencer: Nudeln nie im Topf zu Ende garen – nur in der Pfanne werden sie perfekt al dente.
Tipp vom Food-Influencer: Nudeln nie im Topf zu Ende garen – nur in der Pfanne werden sie perfekt al dente. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

De Pace hebt die Spaghetti aus dem Wasser und gibt sie zu den geschmolzenen Sardellen: Nudeln nie im Topf fertig kochen, rät er. Perfekt werden sie in der Pfanne, vier bis fünf Minuten, mit ein bisschen Olivenöl. Ein, zwei Kellen Nudelwasser dazu, aber nach einander, wie beim Risotto. Und tatsächlich: Risottare heißt der Prozess. Nur so wird die Nudel al dente wie im Ristorante.

Oder eben bei Marco‘s Little Italy.

Mmmhhh, lecker: Pasta mit Sardellen und Kapern, spontan gekocht von Marco de Pace aus Duisburg.
Mmmhhh, lecker: Pasta mit Sardellen und Kapern, spontan gekocht von Marco de Pace aus Duisburg. © FUNKE Foto Services | Martin Möller