Duisburg. Weltweite IT-Ausfälle bereiten große Sorgen. In Duisburg gehen zwei Krankenhäuser in den „Inselbetrieb“. Apotheken mit Problemen.
Die weltweiten Ausfälle bei Windows-Computersystemen haben sich auch in Duisburg bemerkbar gemacht. Zahlreiche Shops und Bäckereien im Hauptbahnhof beklagten am Freitagmorgen einen Ausfall der Systeme. Die Folge: Eine Kartenzahlung ist nicht möglich.
Grundsätzlich gab es aber von vielen Stellen bis zum Mittag vorsichtige Entwarnung. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) war von der XXL-Störung nicht betroffen. Auf Nachfrage bestätigt auch die Stadt Duisburg, dass es keine Probleme mit den Systemen gegeben habe.
Duisburger Krankenhäuser kappen die Verbindungen nach außen
Wie sah es in den Krankenhäusern aus? Das Evangelische Klinikum Niederrhein und das Bethesda-Krankenhaus meldeten „keine direkten Probleme“ aufgrund der globalen Störung im Microsoft-Dienstleistungsbereich. „Um jedoch sicherzustellen, dass der reibungslose und gefahrlose Ablauf unserer Patientinnen und Patienten nicht beeinträchtigt wird, haben wir präventiv, einen so genannten ‚Inselbetrieb‘ aktiviert“, teilt eine Sprecherin mit.
Das bedeutet: keine Verbindung mehr nach außen. Kein Internet. Keine E-Mail. Keine Telemedizin. Keine Fernwartung, keine System-Kommunikation mit Unternehmen außerhalb des Klinikums. „Der Inselbetrieb gewährleiste die kontinuierliche Verfügbarkeit unserer Systeme und Dienstleistungen“, erklärte die Sprecherin. So soll die Patientenversorgung gesichert werden. „Wir beobachten die Situation kontinuierlich und stehen in engem Kontakt mit unseren IT-Dienstleistern, um sicherzustellen, dass wir bei Bedarf schnell reagieren können.“
Die Helios-Kliniken in Duisburg berichteten am Freitag: „Wir sind nach aktuellem Stand nicht betroffen. Der Betrieb unserer Krankenhäuser läuft ohne Beeinträchtigungen“, so eine Sprecherin. Die gleiche Antwort kam von den Sana-Kliniken.
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Apotheken sind betroffen
Die Apotheken in Duisburg waren allerdings spürbar von den IT-Ausfällen betroffen. Nach Angaben des Sprechers Christoph Herrmann arbeiten schätzungsweise ein Viertel mit der entsprechen Software. „Dann geht im Grunde gar nichts mehr“, stellte Herrmann klar. „Es können keine E-Mails empfangen, keine Rezepte eingelöst, keine Preise oder Rabattverträge überprüft werden.“ Er selbst sei auch betroffen, habe es aber mithilfe von befreundeten IT-Experten geschafft, entsprechende neue Versionen von den Rechnern zu entfernen. „Jetzt läuft‘s wieder problemlos“, sagte Herrmann, der drei Apotheken betreibt und die Tipps an seine Kolleginnen und Kollegen weitergab. „Ob es hier und da geholfen hat, kann ich allerdings nicht sagen.“
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Laut Experten war ein missglücktes Update bei der US-Firma „CrowdStrike“ der Grund für die große Störung, die unter anderem den Betrieb in den Flughäfen Berlin-Brandenburg und Dortmund massiv beeinträchtigte.