Rheinhausen. Jede Woche stellen wir „Gesichter Rheinhausens“ vor, die im Stadtteil für Vielfalt und Frieden stehen und einstehen. Heute sind es gleich drei.

Einmal in der Woche stellen wir hier einige der „Gesichter Rheinhausens“ vor, also Menschen, die im Stadtteil für Vielfalt und Frieden stehen und einstehen. Die Aktion, die auch im Internet unter www.du-bist-rheinhausen.de/gesichter-rheinhausens läuft, ist ein Teil des Konzert-Projektes für Frieden und Vielfalt in Rheinhausen, das von Dominik Maxelon und weiteren, jungen Musikern aus Rheinhausen zusammen mit den Macherinnen der Initiative „Du bist Rheinhausen“ ins Leben gerufen wurde und durchgeführt wird.

Jede Woche ein Gesicht

Die NRZ ist Medienpartner des Projektes und zeigt daher nun wöchentlich eines der „Gesichter Rheinhausens“, die sich entweder selbst bewerben oder von anderen nominiert werden. Die Teilnehmer stellen sich im Rahmen der Aktion in einem Kurzporträt aus Text und Bild vor - das Foto wird von einem professionellen Fotografen gemacht. Alle Kurzporträts sollen später zu einer großen Friedenstaube gestaltet werden, die während des Konzertes für Frieden und Vielfalt am 14. Dezember in der Aula des Krupp-Gymnasiums in Rheinhausen zu sehen sein wird.

Heute stellen wir gleich drei „Gesichter Rheinhausens“ vor: die Macherinnen der Initiative „Du bist Rheinhausen“, die auch das Projekt für Frieden und Vielfalt in Rheinhausen mitorganisieren: die Schwestern Julia und Anne Hildebrand sowie Anna Bosbach-Plonka:


Julia Hildebrand (36): „Ich bin in Rheinhausen groß geworden und konnte – zugegeben – nach dem Abi am Krupp nicht schnell genug weg. Ich habe lange in Bonn, aber auch viel im Ausland gelebt: in Florenz, in Dublin und jetzt in Maastricht. Ich habe dabei gelernt, was es heißt fremd zu sein und wie schwierig es sein kann, Orte zu finden, an denen ich mich zugehörig fühle.

Jugendliches Fernweh führte nach Florenz, Dublin und Maastricht

Bei allem jugendlichen Fernweh: Wenn ich jetzt nach Rheinhausen komme, ist das der Ort, wo meine Familie ist und wo ich herkomme, dann ist das mein Zuhause und meine Heimat. Zugleich ist mir auch hier ganz vieles fremd: Ein Spaziergang durch Hochemmerich und ich fühle mich wieder wie beim Umzug nach Dublin, wie eine Touristin, neugierig darauf, was das Leben hier ausmacht und wer die Menschen sind, die hier jetzt leben. Ich glaube die neugierige Brille eines Touristen kann ganz hilfreich sein, um unsere eigene Heimat mit neuen Augen zu sehen und tolle Erfahrungen zu machen, die wir uns sonst für den Urlaub aufheben.“

Menschen vernetzten und gemeinsam handeln


Anna Bosbach-Plonka (38): „Meine Familie lebt schon seit vielen Generationen in Rheinhausen. Ich fühle mich hier sehr verwurzelt und sehe viel Positives: den Rhein, viel Grün, riesige Auswahl an Freizeitmöglichkeiten, kleine feine Läden (jaaa!!), motivierte Trainer und Lehrer (jaaaa!), wunderbare Feste und Aktionen von engagierten Menschen… Die Herausforderungen in Rheinhausen sind plakativ formuliert die selben, wie im Rest der Welt: respektvoller, friedlicher Umgang aller Menschen miteinander, Müll, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, Verwaisung kleinerer Innenstädte… Warum nicht einfach mal ganz pragmatisch anfangen, Lösungen zu finden für die Probleme unserer Zeit? Und auf der anderen Seite all die positiven Dinge bewahren, auf die wir stolz sind? Deswegen bin ich eine der Gründerinnen von ‘Du bist Rheinhausen’. Unser Ziel ist, alle Menschen, die Rheinhausen voran bringen möchten, zu vernetzen, zusammen ins Handeln zu kommen und unseren Kindern vorzuleben, dass wir Dinge selbst gestalten können.“

Das Alte schätzen und offen für Veränderung sein


Anne Hildebrand (39): „Nach 16 Jahren Leben in Bonn und Düsseldorf habe ich mich im letzten Jahr entschieden, zurück in meine Heimat Rheinhausen zu ziehen, weil ich hier hingehöre. Ich fühle mich mit den Menschen verbunden. Ich liebe Spaziergänge am Rhein, in Hochemmerich oder Friemersheim, dort wo bunte Rheinwiesen auf Industriekulisse treffen, die mich immer an unsere Geschichte erinnern, Kohle und Stahl, die Margarethensiedlung und Kruppvillen, die es nur bei uns gibt. Trotz Heimatliebe und dem schönen Gefühl von Zugehörigkeit, fühle ich mich aber auch manchmal fremd, wenn ich höre, dass ‘Rheinhausen nicht mehr zu retten ist’, ‘alles vor die Hunde geht’. Hier wage ich eine andere Haltung: Ich will das Alte schätzen, aber gleichzeitig bereit sein für Veränderung. Ich will Neues mit anpacken, Verantwortung übernehmen, mutig sein und mein Wissen und meine Fähigkeiten einbringen, um meinen Teil dazu beizutragen, dass Rheinhausen seine Herausforderungen meistert. Dafür engagiere ich mich bei ‘Du bist Rheinhausen’.“

>>>>>>Ein Gesicht Rheinhausens werden<<<<<<<


Über die Internetseite des Projektes „Gesichter Rheinhausens“ können Menschen aus dem Stadtteil direkt mitmachen. Wer als „Gesicht Rheinhausens“, das für Vielfalt und Frieden im Stadtteil steht und einsteht, teilnehmen will, kann auf der Seite mit Hilfe von Beispieltexten ein kurzes Porträt über sich schreiben und ihn den Initiatoren über die Seite weiter senden.

Darin können Fragen beantwortet werden, wie: Warum lebst du (gern) in Rheinhausen? Was hat dich hierher geführt?Was wünscht du dir für das Zusammenleben der Menschen?Wann/Wo fühlst du dich fremd in Rheinhausen? Wann/Wo fühlst du dich total zu Hause in Rheinhausen? Und wofür setzt du dich in unserem Stadtteil ehrenamtlich ein? Wer mag, kann auch eine andere Person, die sich für das friedliche, vielfältige Leben im Stadtteil engagiert, nominieren. Alle „Gesichter Rheinhausens“ werden anschließend von einem professionellen Fotografen abgelichtet.

Den Termin für das Foto gibt es dann ebenfalls über die Internetseite: www.du-bist-rheinhausen.de/gesichter-rheinhausens