Duisburg. 6-Seen-Wedau startet 2020, für die Duisburger Freiheit gibt’s eine Bürgerbeteiligung. Die Ergebnisse sollen aber „nicht Maßgabe der Planung sein“

Im nächsten Jahr will die Gebag mit dem Verkauf der ersten Teilflächen für das Projekt 6-Seen-Wedau auf den ehemaligen Bahnflächen in Wedau beginnen. Das kündigte Gebag-Chef Bernd Wortmeyer am Dienstagabend beim „Immotalk“ des Vereins „Wirtschaft für Duisburg“ in den Hallen des einstigen Waggonwerks an.

Quadratmeterpreise von 300 bis über 1000 Euro

Die Aufteilung des 60-Hektar-Areals in 57 Baufelder soll architektonische Mischung und Qualität gewährleisten, so Wortmeyer. „Wir müssen nicht möglichst schnell eine möglichst hohe Rendite erzielen, sondern wollen dafür sorgen, dass es gut wird.“ Die Quadratmeter-Preise sollen zwischen 300 und 400 Euro liegen, in Bestlagen auch „im vierstelligen Bereich“. Die große Nachfrage aus Düsseldorf sei eine Chance für die Stadt, glaubt OB Sören Link: „Wir wollen jene herholen, die weggezogen sind oder bisher einen Bogen um Duisburg gemacht haben.“ Die Landeshauptstadt habe „nicht den Hauch einer Chance“, die Nachfrage zu befriedigen, ist Baudezernent Martin Linne sicher, „dass wir hier zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Weg sind.“

Immobilienfachmann: Auf die Infrastruktur kommt es an

Auf das Konzept kommt es an, betonte Marcel Abel, Geschäftsführer des Gewerbeimmobilien-Dienstleisters Jones Lang LaSalle: „Der Zwilling der Immobilie ist die Infrastruktur.“ Es gelte, attraktiven Wohnraum zu schaffen für qualifizierte Mitarbeiter in Unternehmen, die sich etwa auf der „Duisburger Freiheit“ ansiedeln können. Die Stadt brauche Firmen, „die nicht kommen, weil es hier 50 Cent günstiger ist“, riet Abel zur Geduld.

Durch den Kauf der „Duisburger Freiheit“ durch die Gebag sei die Stadt in der Lage, die Entwicklung planungsrechtlich in die gewünschte Richtung zu lenken, so Martin Linne. „Es ist die besterschlossene Entwicklungsfläche von relevanter Größe in ganz NRW, wenn nicht in ganz Deutschland.“ Wichtig sei die Idee für ein CO2-neutrales Stadtquartier mit Wohnen, Arbeit und Freizeit, die bereits Norman Foster in seinem Konzept entwickelte, kündigte Wirtschaftsdezernent Andree Haack an.

Zur Entwicklung eines Leitbildes als Grundlage für ein Architektur-Konzept werde es im November auch eine Bürgerbeteiligung in der Mercatorhalle geben. Deren Ergebnisse könnten aber „nicht Maßgabe der Planung sein“, so Baudezernent Linne. Es sei nicht möglich, alle Skeptiker einzufangen: „Wen es nicht überzeugt, der muss nicht mitmachen.“