Duisburg. Der Duisburger KG Rot-Weiß Hamborn-Maxloh knackt einen Rekord, hat einen neuen Präsidenten – und muss sich trotzdem Herausforderungen stellen.

Zwei Punkte sind im Zusammenhang mit der Jahreshauptversammlung der 1. Großen Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Hamborn-Marxloh aus Duisburg besonders hervorzuheben: Der Verein verzeichnet einen Mitgliederrekord. Und er hat einen neuen Präsidenten. Nach 16 Jahren löst Udo Arbes den hochverdienten und beliebten Wolfgang Swakowski ab.

267 Mitglieder gehören zum Verein. So viele waren es seit der Gründung 1958 noch nie. Mit 151 Aktiven, darunter fast ein Drittel unter 18 Jahren, liegt Rot-Weiß unter den Duisburger Karnevalsgesellschaften ziemlich weit vorn. Zu behaupten, dass Hamborn-Marxloh keine Probleme habe, wäre aber gelogen. Behördenwahn, der Trend des Publikums zu Partys statt klassischen Sitzungen und die Frage, wie genau es mit dem Hamborner Kinderzug weiter gehen soll, treiben die Rot-Weißen um. „Es gibt weiter viel zu tun“, so der 1. Vorsitzende Björn Kowalski. Dabei müsse dem Verein der Spagat zwischen Modernisierung und Tradition gelingen.

Mitglieder wählten Udo Arbes mit großer Mehrheit

„Ich will mein Bestes geben“, versprach Udo Arbes, der mit nur einer Gegenstimme zum neuen Präsidenten gewählt wurde. Der 52-jährige Project-Manager bei MAN, der seit 2009 bei Rot-Weiß aktiv ist und 2018 Prinz der Stadt Duisburg war, wird künftig gemeinsam mit dem bereits 2023 gewählten Axel Koch die traditionelle Präsidenten-Doppelspitze der Hamborn-Marxloher bilden.

Seinem Vorgänger fiel der selbst gewählte Abschied vom Amt dann doch erkennbar schwer. Wolfgang Swakowski übernahm im Jahr 2000, zwei Jahre nach seinem Eintritt in die Gesellschaft, erste Vorstandsaufgaben. 2008 wurde er Präsident. Und was für einer! „Man müsste ihn klonen, damit es mehr seiner Art im Duisburger Karneval gibt“, urteilte Axel Koch. Swakowski blieb bescheiden: „Ich bin dankbar, dass ich hier so viele Freunde gefunden habe und dass der Verein mich so lange getragen und ertragen hat.“

Swakowski ist nun Ehrenpräsident - und „Ehren-Pagin“

Nur eines bedauert Wolfgang Swakowski. „Es ist schade, dass ich erst recht spät in meinem Leben zum Karneval gefunden habe“, so der 68-Jährige. Dass er zum Dank für seine Leistungen unter stehenden Ovationen der Mitglieder zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde, wundert niemanden. Zwei weitere Ehrungen waren dafür ebenso ungewöhnlich wie humorvoll. Die Paginnen des Vorstands ernannten „Swaki“ zur „Ehren-Pagin“: „Nun musst du auf deine Handschuhe selbst aufpassen!“ Und für seine 7.899.760 Minuten als Präsident wurde dem Viel-Redner die Skulptur eines Mikrofons überreicht.