Duisburg. Das erste Gras aus Duisburg muss noch einige Hürden nehmen. Alex vom Cannabis-Club „El Hashís“ erklärt, wann es endlich losgehen könnte.
Ab dem 1. Juli ist es so weit: Cannabis-Clubs mit behördlicher Erlaubnis dürfen mit dem Anbau starten und Cannabis an ihre Mitglieder abgeben. Eigentlich. Bürokratische Hürden und ständige Regeländerungen führen kurz vor dem Start immer noch zu Unsicherheiten: „Eine Lizenz kriegen wir dieses Jahr wahrscheinlich noch nicht“, erzählt Alexander Imhof vom Cannabis-Club „El Hashís“. Aber nicht nur die Bürokratie erschwert dem Duisburger Verein die Planung.
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Cannabis-Club aus Duisburg: Neugründung bremst die Vereinsmitglieder
Eigentlich war der Club im Februar schon am gleichen Punkt wie jetzt. Damals aber noch unter dem Namen „420 Exotic“. Wegen Differenzen mit einem der Vorsitzenden haben sich alle Mitglieder entschlossen, den Verein zu verlassen und einen neuen zu gründen. „Es hat einfach nicht gepasst“, erklärt Imhof. Der Club sei mit der Planung nicht weiter gekommen, viele Ideen seien blockiert worden.
Imhofs neuer Cannabis-Club heißt „El Hashís“. Exotisch soll es aber trotzdem bleiben. Der Verein stehe auch kurz vor der Eintragung, erklärt er. Einen Businessplan gebe es auch schon, nur mit der Finanzierung sehe es zurzeit schwierig aus: „Die Banken trauen sich noch nicht so richtig.“ Bisher zahlen die Gründer alles aus eigener Tasche. Welche Kosten in Zukunft genau auf sie zukommen, ist nicht klar, Imhof spricht aber von „enormen Summen“.
„Wir machen das aus Passion.“
Und weil auch nicht klar ist, wann der Cannabis-Club mit der Anbaulizenz rechnen kann, gibt es auch noch keinen festen Standort. „Wir hatten schon die Zusage für eine Immobilie, die eigentlich perfekt war“, erzählt Imhof. Aufgrund der herrschenden Unsicherheit konnte der Club aber nicht fest zusagen, der Vermieter konnte wiederum kein halbes Jahr warten, bis Klarheit herrschte. Auch Bauern vom Niederrhein seien schon auf den Verein zugekommen und haben ihre Gewächshäuser für den Cannabis-Anbau angeboten.
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Dem Club sei ein fester Indoor-Standort aber lieber. Auch hier müssen die Gründer aus finanziellen Gründen mittlerweile kleiner denken: „Wir werden wahrscheinlich die ersten zwei Jahren mit fertigen Zelten arbeiten.“ Die Immobilie müsse nur alle Sicherheitsanforderungen erfüllen. Der richtige Innenausbau soll dann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, wenn genug Geld vorhanden ist.
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Aus demselben Grund werde der Verein auch vorerst keine 500 Mitglieder aufnehmen können. Maximal 300 Cannabis-Fans dürfen zunächst beitreten. Mehr seien einfach zu teuer. Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Mit anderen Duisburger Cannabis-Clubs sei El Hashís gut vernetzt. Konkurrenz gebe es da keine, man tausche sich untereinander immer über neue Infos aus, erklärt Imhof – „Die Vereine halten zusammen.“ Bis es das erste legale Cannabis aus Duisburg gibt, dauert es aber trotzdem noch – wahrscheinlich bis 2025.