Duisburg. Nach einer Wette sind zwei Männer in Duisburg in den Rhein gesprungen. Wird der große Rettungseinsatz für sie jetzt teuer? Es gibt neue Details.

Wird der große Rettungseinsatz für die beiden Männer (34 und 35), die am Sonntagnachmittag in Duisburg in den Rhein gesprungen sind, jetzt richtig teuer? Jetzt wurden neue Details bekannt.

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So handelt es sich nach Angaben der Polizei um Bottroper, die zunächst mit zwei weiteren Freunden bei einer Geburtstagsfeier am Wasser das schöne Wetter in Höhe der Brücke der Solidarität in Duisburg-Rheinhausen genossen haben. Dann kommt es zu einer lebensgefährlichen Wette: Wer schwimmt durch den Rhein?

Schwimmer im Rhein von der tückischen Strömung mitgerissen – Großer Rettungseinsatz in Duisburg

Der 34-Jährige springt daraufhin in die Fluten und wird sofort abgetrieben. Der ein Jahr ältere Freund folgt, um ihn zu retten. Er wird aber ebenfalls von der tückischen Strömung mitgerissen. Fußgänger sehen, wie beide Männer um ihr Leben kämpfen, und alarmieren die Rettungskräfte.

Feuerwehr und Polizei rücken mit einem Großaufgebot an – mit Löschboot, Feuerwehrtauchern, Rettungsdienst, Wasserschützern, Streifenpolizisten, Polizei- und Rettungshubschrauber. Wie dramatisch der Einsatz gewesen ist, wird erst am Montag richtig klar.

Bottroper kurz vor dem Ertrinken

So ist der 34-Jährige kurz vor dem Ertrinken, als ihn Beamte der Wasserschutzpolizei, die mit einem Boot zufällig in der Nähe sind, kurz hinter der neuen A40-Rheinbrücke in Neuenkamp gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser ziehen. Die Suche nach dem 35 Jahre alten Mann wird unter anderem mit dem Rettungshubschrauber Christoph 9 und der „Hummel“, einem Polizeihubschrauber, fortgeführt. Der Bottroper schafft es am Ende aber selbst ans rettende Ufer.

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Da das Baden im Rhein fast im gesamten Duisburger Stadtgebiet verboten ist, müssen sich beide Männer jetzt mit einer Anzeige auseinandersetzen. Laut einer Polizeisprecherin werden dabei jeweils Bußgelder zwischen 25 und 100 Euro fällig. Außerdem prüft die Polizei, Kosten für den Großeinsatz geltend zu machen – ebenso die Stadt, wie Sprecher Falko Firlus auf Nachfrage der Redaktion bestätigt.

„Wir reden hier von einem hohen vierstelligen Betrag“, so Firlus. „Dazu müssen wir aber erst einmal nachweisen, dass die Männer grob fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt und sich über bestehende Verbote hinweggesetzt haben.“

>> WASSERSCHUTZPOLIZEI WARNT VOR BADEN IN FLÜSSEN UND KANÄLEN

  • Die Wasserschutzpolizei warnt vor dem Hintergrund des aktuellen Vorfalls dringend: Das Baden in Flüssen und Kanälen ist für alle lebensgefährlich – egal, ob jung, alt, Profi- oder Hobby-Schwimmer.
  • Die Badenden wissen demnach nicht, wie tief die Gewässer sind oder wo Strömungen lauern. Im Wasser wirken laut Wasserschutzpolizei besonders starke Kräfte, denen selbst Profi-Schwimmer kaum gewachsen seien.
  • Wer in Rhein, Ruhr oder auch im Kanal baden geht, könne auch auf der Autobahn joggen gehen: Als Mensch sei man einer Strömung genauso wenig gewachsen wie einem heranrasenden Lkw.
  • Selbst wer sich nur am Ufer im Wasser aufhalte, setze sich einer erheblichen Gefahr aus, da Schiffe unberechenbare Strömungen und Sogwirkungen erzeugen.