Untermeiderich. Vodafone-Kunden in Untermeiderich sind sauer. Tagelang hatten sie mit einer Störung zu kämpfen – und nicht nur das. Was sie noch sauer macht.

An, aus, an, aus: Vodafone strapaziert seit Mittwochvormittag die Nerven vieler Kunden in Untermeiderich. „Fünf Tage ging bei uns in der Nachbarschaft gar nichts: Fernsehen, Mobilfunk und Festnetz-Telefon – alles tot“, sagt Isolde Gooßen. Dann zunächst aufatmen: Am Sonntag lief alles wieder rund, allerdings nur für wenige Stunden. Seitdem wieder an, aus, an, aus.

Betroffen sind unter anderem Haushalte an der St. Vither-Straße, der Malmedystraße und der Diedenhofener Straße. Der Totalausfall ist das eine Ärgernis, das andere die Betreuung durch die Vodafone-Hotline. „Als ich angerufen habe, hat der Mitarbeiter einfach aufgelegt“, berichtet Isolde Gooßen. Das Telefonat war übrigens nur möglich, weil sie noch ein Uralt-Handy mit Prepaid-Karte in der Schublade hatte.

Bei Vodafone-Kunden in Duisburg-Untermeiderich lief tagelang nichts

Nachbarn mussten sich von anderen Vodafone-Mitarbeitern anhören, von dem Problem habe man noch nicht gehört, das müsse wohl ein Einzelfall sein. Isolde Gooßen weiß von mindestens 30 Nachbarn, die betroffen sind und sich bei Vodafone gemeldet haben.

Die Kunden fühlen sich – gelinde ausgedrückt – auch veräppelt von den Tipps, die einige sich anhören mussten: „Gehen Sie doch mal in den Keller und schauen Sie nach, ob das Licht brennt.“ Oder: „Ruckeln Sie am Kabel.“ In der Tat würde das oft schon das Problem lösen, erklärt Vodafone-Sprecherin Marilena Preuß. Schließlich könne zum Beispiel auch ein Stromausfall die Ursache für eine Störung sein. „In der Mehrheit der Fälle hilft es tatsächlich, die Geräte aus- und wieder anzumachen“, sagt sie.

In Untermeiderich scheint es komplizierter zu sein. Wie kann es sein, dass es fünf Tage dauert, bis das System wieder läuft, wenn auch nur kurz? „Zum einen war eine Kupplung defekt, die in den Plänen nicht eingezeichnet war. Deshalb hat es so lange gedauert, den Fehler zu identifizieren“, erklärt Marilena Preuß.

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Ein paar Stunden später stellte sich das zweite Problem ein: Kabelfehler. Ein neues Kabel wurde gelegt – und seitdem geht’s mal eine Zeit und dann eben wieder nicht.

Am Montagabend wurde den Kunden in Aussicht gestellt, dass die Störung innerhalb der nächsten Stunden behoben sein soll – man hatte Fehler Nummer drei gefunden. Das ist dann auch geglückt, das System läuft wieder rund. „Mal sehen, wie lange“, unkt Isolde Gooßen.

Sie möchte mit ihrem Mann Heinz-Gerd einfach nur wieder gemütlich vor dem Fernseher sitzen können: „Wir sind in einem Alter, da lässt man sich abends gerne bespaßen“, lacht sie. Bei einigen Nachbarn war die Lage schon ernster – so manch einer, der im Homeoffice arbeitet, musste ins Büro fahren.

Mit einer pauschalen Entschädigung können die Betroffenen übrigens nicht rechnen. „Es besteht kein Anspruch. Wir können uns nur entschuldigen. Ich kann den Ärger nachvollziehen und es tut mir wirklich leid“, sagt Sprecherin Marilena Preuß.