Duisburg-Hamborn. Der Heimatverein Hamborn ist seit 2011 im Duisburger Norden aktiv. Was für nächstes Jahr geplant ist und was die Mitglieder sich wünschen

Wenn der Heimatverein am Freitag, 18. November, um 18 Uhr im Brauhaus Mattlerhof nach der Corona-Zwangspause endlich wieder eine Jahreshauptversammlung abhalten kann, wird Gründer und Vorsitzender Jörg Weißmann an das „beharrliche Klinkenputzen“ nach der Vereinsgründung erinnern.

„Ich wollte unbedingt einen Heimatverein gründen, denn Hamborn hat so viel zu bieten, was nie vergessen werden sollte“, sagt er und wird fast philosophisch: „Nur wer in der Gegenwart aus der Vergangenheit lernt, wird die Zukunft gestalten.“ Motiviert hat ihn auch die „glückliche Sozialisation in Neumühl und dem Duisburger Norden“.

Heimatverein im Duisburger Norden seit 2011 aktiv

Jörg Weißmann wuchs in der Nähe der Zeche Neumühl auf. Dieses Umfeld hat ihn geprägt. Familie, Nachbarschaft, Mitschüler, Zeche, Herz-Jesu Kirche, Hohenzollernplatz, Sportfreunde Hamborn 07 – alles trug dazu bei, sein Interesse für Geschichte und Politik zu wecken. Besonders angetan hatte ihm schon damals die Heimatgeschichte. Bereits mit 15 Jahren sammelte er alles, was mit der Historie des Nordens zu tun hat. Daher nennt er die Gründung des Heimatvereins 2011 „fast folgerichtig“.

Damit ist Jörg Weißmann wieder beim Thema Klinkenputzen: „In den ersten zwei Jahren habe ich alle Institutionen der Duisburger Stadtgeschichte kontaktiert, zum Beispiel die Mercator-Gesellschaft, das Kultur- und Stadthistorische Museum, Stadtarchiv, Zentrum für Erinnerungskultur, die VHS, Untere Denkmalbehörde und Stadtarchäologie.“

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„Wir sind nicht die Gestrigen, sondern die Vorantreibenden“, betont er. Die vielen Vorträge, Erlebnistouren, Broschüren, Ausstellungen und Dokumentationen haben eine „Hamborner Erinnerungskultur“ auf den Weg gebracht. Schnell wurde der Heimatverein bekannt. Der frühere Bezirksbürgermeister Uwe Heider hatte einmal ein dickes Kompliment parat: „Wenn es Euch nicht gäbe, Ihr müsstet erfunden werden.“

Deshalb verwundert es auch nicht, dass die Fuchsienfreunde Rhein-Ruhr 2017 eine Neuzüchtung auf den Namen Heimatverein Hamborn getauft haben. Auf zwei Ereignisse sind die Mitglieder besonders stolz: 2020 wurde dem Verein der Heimatpreis der Stadt Duisburg, 2021 den des Landes NRW verliehen. Jörg Weißmann selbst wurde von der KG Blau-Weiß „Die Pils-Sucher“ 2017 zum Neumühler Bürger des Jahres ernannt und war Schirmherr beim „Röttgersbacher Weihnachtsmarkt der großen Hilfe“. Zudem ist er seit sechs Jahren Beiratsmitglied der renommierten Mercator-Gesellschaft.

Aktionen beim Duisburger Tag des offenen Denkmals

Ein fester Termin im Kalender ist der Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September. Den gestaltet der Heimatverein natürlich immer mit. Viele erinnern sich sicher noch an die Videowand auf dem Marxloher Bunker, auf der Impressionen aus dem Stadtteil zu sehen waren.

Der Verein hat 2017 eine Heimat in der ehemaligen Oberbürgermeisterwohnung des Hamborner Rathauses gefunden. Sehnlichster Wunsch der Mitglieder ist, dort auch ein Hamborner Heimatmuseum zu etablieren, und das nicht erst am „Sankt-Nimmerleins-Tag“.

>> GRÜNDUNG IM RATSKELLER

  • Der Heimatverein Hamborn wurde im November 2011 im Ratskeller gegründet. 48 Mitglieder waren damals mit von Partie. Schnell wuchs der Verein auf 300 Mitglieder, aktuell sind es 465.
  • Für 2023 sind ein neues Jahrbuch, eine Vortragsreihe in der Brotfabrik Overbeck und weitere Hamborn-Führungen mit historischem Hintergrund in Planung.