Duisburg.
Mit Spott reagiert die SPD-Vize Bärbel Bas auf Vorwürfe der CDU und von Oberbürgermeister Sauerland, die SPD würde die Abwahlinitiative für eigene Machtinteressen missbrauchen.
Strikt bleibt die SPD zudem bei ihrem Kurs: Vor dem Abwahltermin ist eine OB-Kandidatur kein Thema. „Wenn die Sache nicht so ernst wäre, käme man aus dem lachen kaum noch heraus“, kommentiert Bas das Auftreten von CDU-Chef Mahlberg und OB Sauerland, die am Dienstag ihre Kampagne zur Unterstützung des OB im Abwahlverfahren vorgestellten hatten.
„Da wird zunächst einmal betont, dass es sich bei der Abwahl nicht um eine Wahl, sondern um eine Abstimmung handelt. Dann wir der Druck von 7000 Flyern und die Gestaltung einer Homepage bekannt gegeben und zugleich betont, man mache natürlich keinen Wahlkampf“, wundert sich die stellvertretende Parteivorsitzende. Höhepunkt der „Posse“ sei, dass sich Sauerland siegesgewiss zeige, zugleich aber die Nennung eines SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten verlange: „Dieser stümperhafte Versuch zeigt die gleiche Hilflosigkeit, mit der Sauerland schon seit der Katastrophe hantiert.“
Diskussion über personelle Alternativen nach der Abwahl
CDU und Sauerland wollten nur von der Loveparade ablenken und die „angebliche Erfolgsbilanz“ in den Mittelpunkt stellen, so die SPD. Bas: „Es geht am 12. Februar um Sauerlands Verantwortung im Zusammenhang mit der Loveparade-Katastrophe. Über alles andere, einschließlich der personellen Alternativen, wird erst dann zu sprechen sein, wenn die Abwahl erfolgreich gelaufen ist.“
Bas begründet das Kandidaten-Schweigegelübde mit der Überparteilichkeit des Abwahlbündnisses. Wenn die SPD jetzt schon ein Gesicht präsentieren würde, könne man keine offenen Verhandlungen mit den anderen politischen Kräften führen. „Dann hieße es doch, wir hätten uns schon festgelegt. Bei der letzten OB-Wahl gab es elf Kandidaten. Das wollen wir diesmal verhindern“, setzt die SPD auf die Karte eines möglichen gemeinsamen Kandidaten.
20.000 Euro maximal
Zur finanziellen Unterstützung für das Abwahlbündnis, das schließlich fast 80.000 Duisburger zur Unterschrift für das Abwahlverfahren bewegt hatte, legte Bas auf WAZ-Anfrage offen, dass die SPD beschlossen habe, maximal 20.000 Euro beizusteuern. Auch andere Parteien hätten ihre Unterstützung zugesagt. „Die Initiative ist zwar engagiert, hat aber kein Geld“, so Bärbel Bas.