Duisburg. Internationale Wochen gegen Rassismus: Was den großen Aktionstag in der Duisburger City so besonders gemacht hat und was Teilnehmer sagen.

Die Unesco hat die internationalen Wochen gegen Rassismus 2004 ins Leben gerufen. Neben über 100 weiteren europäischen Städten ist auch Duisburg beteiligt. Bereits seit Montag, 14. März, laufen im gesamten Stadtgebiet verschiedene Veranstaltungen. Für alle richtig sichtbar wurde die Initiative am Samstag bei einem großen Aktionstag in der Innenstadt. Hier fanden Vereine und Organisationen an 30 verschiedenen Ständen zusammen, um über das Thema Rassismus zu informieren.

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Das Interesse der Wochenend-Shopper war groß: „Wir sind sehr gut besucht“, sagt der federführende Veranstalter Benjamin Wilde vom kommunalen Integrationszentrum Duisburg, während der Stadtsportbund Duisburg Frisbeescheiben und Bälle verteilte, so dass die Wiesen vorm Stadttheater kurzerhand zu einem großen Spielplatz umfunktioniert wurden. „Im Sport ist es nicht wichtig, wo man herkommt. In einem guten Team ist die Nationalität und Hautfarbe egal. Team ist Team“, sagt Kai Bethke, der heute ehrenamtlich für den Stadtsportbund unterwegs ist.

Aktionstag in Duisburg: Vereine und Organisationen informieren über Rassismus

Am Stand des Babylon-Frauenvereins aus Duisburg, der Treffen und Ausflüge unter anderem von irakischen, syrischen und türkischen Frauen organisiert, gibt es hausgemachte syrische Kibbeh und beim Verein Bal-Der aus Rheinhausen eine erlesene Oliven-Auswahl aus der türkischen Marmararegion. „Früher gab es weniger Rassismus als heute“, findet Halil Cinar von Bar-Der. Er kam damals, wie so viele, als Gastarbeiter nach Deutschland. Er arbeitete zunächst in einem Kölner Traktorenwerk und dann - nach seinem Maschinenbaustudium – unter Tage in der Zeche Erin, einem früheren Steinkohle-Bergwerk in Castrop-Rauxel.

Internationale Wochen gegen Rassismus- Das plant Duisburg„Damals haben wir da unten praktisch zusammengelebt. Da war es egal, wo man herkam. Aber durch den Strukturwandel wurden die Menschen wieder mehr voneinander isoliert“, sagt Cinar, der heute als Lehrer arbeitet und sich nebenbei mit dem Verein Bar-Der für die Kulturpflege seiner türkischen Heimatregion Balekisir einsetzt.

Absoluter Publikumsmagnet des Duisburger Aktionstags war die kleine Tanzfläche vorm City-Palais.
Absoluter Publikumsmagnet des Duisburger Aktionstags war die kleine Tanzfläche vorm City-Palais. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Der absolute Publikumsmagnet des Aktionstags war die kleine Tanzfläche vorm City-Palais. Das Musikprogramm kam besonders bei den Kleinen gut an: „Ich finde das interessant, wie getanzt wird. Bei uns sieht das ein bisschen anders aus“, sagt zum Beispiel Leart (12), der vor drei Jahren mit seiner Familie aus dem Kosovo nach Duisburg zog, die sich hier nach eigenen Angaben sehr wohl fühlt.

>> INTERNATIONALE WOCHEN GEGEN RASSISMUS: DUISBURG SEIT 2016 DABEI

  • Duisburg beteiligt sich seit 2016 an den Internationalen gegen Rassismus.
  • Weitere Informationen sowie alle Veranstaltungstermine dazu gibt es online auf https://iwgrdu.de/