Duisburg. In Duisburg fällt zum Teil jede siebte Unterrichtsstunde aus. Zahlen für jede Schule liegen jetzt erstmals vor. Die SPD fordert Konsequenzen.

Nachdem Zahlen der Landesregierung offenbaren, wie es um den Unterrichtsausfall an Duisburger Schulen steht, fordert die SPD Konsequenzen. So sollen zum Beispiel die Schulen mit mehr Lehrern und Lehrerinnen ausgestattet werden.

SPD: Unterrichtsausfall an vielen Duisburger Schulen ist „massiv“

Frank Börner (SPD) bewertet den Unterrichtsausfall an vielen Duisburger Schulen als „massiv“.
Frank Börner (SPD) bewertet den Unterrichtsausfall an vielen Duisburger Schulen als „massiv“. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Der SPD-Landtagsabgeordnete Frank Börner und Benedikt Falszewski, Landtagskandidat für Walsum und den Duisburger Westen, bewerten den Unterrichtsausfall an vielen Duisburger Schulen als „massiv“. An einer Schule in Duisburg fallen teilweise 13,8 Prozent des Unterrichts aus, also etwa jede siebte Unterrichtsstunde.

Besonders auffällig ist den Politikern zufolge „die ungleiche Belastung der Schulformen“. Haupt-, Real- und Gesamtschulen hätten häufig einen weitaus höheren Ausfall an Schulstunden zu beklagen als die Gymnasien. Auch Schulen in sogenannten benachteiligten Vierteln seien häufiger von Unterrichtsausfall betroffen.

Forderung nach schulscharfem Sozialindex für Nordrhein-Westfalen

Börner und Falszewski fordern einen schulscharfen Sozialindex für NRW. Dieser zeige eindeutig, „wo Geld, Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams am dringendsten gebraucht werden.“ Außerdem soll nach dem Willen der SPD die Entgeltstufe A 13 als Einstiegsgehalt für alle Schulformen eingeführt werden.

„Eine Grundschullehrerin verdient aktuell zum Berufseinstieg etwa 640 Euro weniger pro Monat als ihre Kollegin am Gymnasium. Das ist ungerecht und macht andere Schulformen im Vergleich zu Gymnasien unattraktiv“, sagt Börner. Außerdem fordern die beiden SPD-Politiker eine Überprüfung der Bildungsinhalte durch eine Expertenkommission sowie einen „New Deal für eine zukunftssichere Finanzierung des Bildungswesens“.

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Das Schulministerium NRW beantwortet mit den Zahlen zum Unterrichtsausfall eine Kleine Anfrage der SPD im Landtag. Demnach sind in NRW im Schuljahr 2018/19 etwa 3,3 Millionen Unterrichtsstunden ausgefallen.