Duisburg. Die IG Metall fordert mehr Geld für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. In Duisburg wurde dafür nun auch gestreikt.

Die Gewerkschaft IG Metall hat am Freitag auf dem Gelände der Neuen Ruhrorter Schiffswerft, nach dem Ende der Friedenspflicht die Warnstreik-Runde in der Metall- und Elektroindustrie eingeläutet.

Zur Kundgebung waren nicht nur die Mitarbeiter der Ruhrorter Werft erschienen, auch die Kollegen der benachbarten Meidericher Schiffswerft hatten ihre Arbeit für eine Stunde niedergelegt, um auf ihre Forderungen – coronakonform – aufmerksam zu machen.

Streik in Duisburg: Das fordert die Gewerkschaft IG Metall

Yorgi Ahrez, der Betriebsratsvorsitzende der Neuen Ruhrorter Schiffswerft, machte deutlich, worauf es ihm und seinen Kollegen in der anstehenden Tarifrunde ankommt: „Die letzte Tariferhöhung gab es 2018, jetzt ist es Zeit für finanzielle Verbesserungen, zumal die Auftragsbücher gut gefüllt sind.“ Das bekräftigte auch Dieter Lieske, der 1. Bevollmächtigte der Duisburger IG Metall. Vier Tarifrunden habe man schon hinter sich, ohne dass die Arbeitgeber überhaupt ein Angebot gemacht haben. Lieske: „Wir erwarten, dass jetzt etwas passiert, da muss was auf den Tisch.“

Die Gewerkschaft fordert Erhöhungen in einem Volumen von 4 Prozent. (Lieske: „Das ist eine maßvolle Forderung“). Dabei soll die Tarifverbesserung auch für die Sicherung von Arbeitsplätzen Verwendung finden: „Wir wollen das Ganze flexibel gestalten, dort, wo die Beschäftigungssicherung im Vordergrund steht, soll ein Teil der Erhöhung in den Erhalt von Arbeitsplätzen investiert werden, dazu gibt es von unserer Seite konkrete Vorstellungen.

IG Metall: Prognosedaten für wirtschaftliche Entwicklung sind positiv

Warnstreik in der Metall- und Elektroindustrie in Duisburg.
Warnstreik in der Metall- und Elektroindustrie in Duisburg. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Doch bevor in der nächsten Verhandlungsrunde am 16. März überhaupt über die Vorschläge gesprochen werden kann, gilt es Druck aufzubauen. „In den letzten Tagen waren schon 15.000 Mitglieder draußen“, schilderte Lieske die Bereitschaft der IG Metaller, ihren Forderungen massiv Nachdruck zu verleihen. Er ergänzte: „Die Arbeitnehmer haben die Unternehmen bisher gut durch die Krise getragen, die Prognosedaten für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sind positiv, die Arbeitgeber können nicht mehr mit Blick auf Corona alle Forderungen abwiegeln.“

Lieske sandte noch einmal eine Grußadresse an die Arbeitgeber: „Wir lassen uns nicht für doof verkaufen, die Kollegen von der Metall- und Elektroindustrie schon mal gar nicht.“