Duisburg..
Zwei Frauen, zwei Männer – und ein Ziel: 100 Kilometer in maximal 30 Stunden zu laufen. Beim „Oxfam Trailwalker 2013“. Für einen guten Zweck. Das ist ja mal eine Ansage. Wer traut sich denn sowas? Ein Treffen im Café Museum im Kantpark.
Auf den ersten Blick ist es für Außenstehende nicht leicht herauszufinden, wie sich dieses Quartett für so eine Herkulesaufgabe zum Team „Kampfenten Duisburg“ zusammengefunden hat: Ina Lapschies (53), Personalrätin und Mitglied im Alpenverein, Karin Diepenbrock (58), Diplom-Sozialarbeiterin und Veganerin, Timo Stachelhaus (25), Industriekaufmann und Turniertänzer, sowie Justin Frerichs (19), Azubi und Airsoftspieler mit Gesichtspiercing. Ina Lapschies klärt über das Verbindende auf: „Wir sind alle Verdi-Vertrauensleute.“
Die Idee der „Tante“
Die 53-Jährige, in Gewerkschaftskreisen gerne „Tante“ genannt, hat den Anstoß zu dieser ungewöhnlichen Wanderung gegeben. „Ich hatte im Herbst 2012 irgendwo mal was vom Oxfam Trailwalker gelesen und fand das reizvoll.“ Sie beginnt mit Krafttraining und sucht Mitstreiter. Erst nimmt Karin Diepenbrock nach etwas Bedenkzeit die Herausforderung an. Dann die Nachfrage bei Justin Frerichs: „Na, willst du mit der Tante mal 100 Kilometer laufen?“ Der 19-Jährige meint: „Warum denn nicht!?“ Und schließlich stößt noch Timo Stachelhaus dazu: „Ich hatte immer gedacht, dass das Wandern wie das Spazierengehen ist – nur in langweilig...“
Teilnehmer müssen Spenden sammeln, um starten zu dürfen
Um beim „Oxfam Trailwalker“ starten zu dürfen, muss jedes der rund 110 Teams neben den Teilnahmegebühren weitere 2000 Euro an Spenden sammeln. Das Geld kommt Projekten der Hilfsorganisation Oxfam zugute, die 2012 mit dem Transparenzpreis ausgezeichnet worden ist und im vergangenen Jahr vor allem Frauen – unter anderem in Afrika – unterstützt hat.Die Kampfenten werden starten können, freuen sich aber über weitere Spenden und sind zuversichtlich, die 100-Kilometer-Strecke in maximal 30 Stunden zu absolvieren. Drei müssen ankommen. Am Ende geht es aber um den guten Zweck. Infos im Netz: trailwalker.oxfam.de/kampfenten_duisburg
Mittlerweile hat der 25-Jährige seine Meinung geändert und als Vorbereitung für den 100-Kilometer-Rundweg durch den Harz am 7./8. September mit der Freundin schon mal ordentlich Kilometer im Sauerland gemacht. Karin Diepenbrock hat sich die Halde Haniel und den Rundweg um die Regattabahn als Trainingsorte ausgesucht. Mit Airsoft – einem dem Paintball ähnelnden taktischen Geländesport mit Softairwaffen – macht sich Justin Frerichs fit. Und Ina Lapschies hat fleißig Runden um den Toepersee gedreht und bereits ein Teilstück des Trailwalkers getestet.
Das Quartett hat aber auch gemeinsam trainiert – im Duisburger Wald und dort auch auch mal bei Dunkelheit mit Stirnlampen. Die werden am kommenden Wochenende ebenso gebraucht wie die zwei Betreuerinnen der Kampfenten: Von Ina Lapschies’ Schwester Anke Illbruck und Freundin Gaby Altzschner werden schon jetzt entspannende Massagen erwartet. Denn Schlafen ist nicht vorgesehen. Langweilig wird es dem Team auf der Strecke nicht werden. Unter anderem will Diepenbrock ihre Mitstreiter von veganer Ernährung überzeugen. Zeit dafür hat sie genug.