Duisburg. Die SPD-Fraktion bleibt nach dem Zwist mit der Partei bei ihrer Entscheidung für Edeltraud Klabuhn. Sie soll erste Bürgermeisterin werden.

Im Streit um die Kandidatur für das Amt des ersten Bürgermeisters innerhalb der SPD hat sich die Fraktion gegen die Parteispitze in Duisburg durchgesetzt. „Wir werden am Montag Edeltraud Klabuhn für das Amt der ersten Bürgermeisterin vorschlagen“, kündigte Fraktionssprecher Marvin Rosenberger am Donnerstag an.

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Die Fraktion hatte die 69-jährige Ratsfrau bereits am 27. Januar nominiert. Beim Unterbezirksparteitag am vergangenen Samstag war es dann aber zum Eklat gekommen (wir berichteten). Auch dort stand die Regelung der Nachfolge des verstorbenen Bürgermeisters Manfred Osenger auf der Tagesordnung, der Parteitag nominierte den Homberger Ratsherrn Udo Vohl. Der hatte mit Hinweis auf den Parteitag in der Fraktion auf eine Kandidatur verzichtet, Klabuhn trat mit Hinweis auf den Fraktionsbeschluss beim Parteitag nicht an. Damit gab es plötzlich zwei Kandidaten. „Wer für und im Namen der SPD für ein Amt kandidiert, hat sich dem höchsten Entscheidungsorgan zu stellen und das ist der Parteitag“, hatte Parteichef Mahmut Özdemir anschließend betont.

Parteichef Mahmut Özdemir bei der Fraktionssitzung

Bei einer digitalen Fraktionssitzung am Mittwochabend, bei der auch Parteichef Mahmut Özdemir zugeschaltet war, kam es zur Aussprache zwischen beiden Seiten. Özdemir habe dabei nochmals für den Parteitagsbeschluss geworben und die Fraktion gebeten, den Beschluss des Parteitags zu respektieren, berichtet Rosenberger. In einer erneuten Abstimmung sei die Fraktion aber bei ihrer Entscheidung geblieben und habe die Nominierung von Edeltraud Klabuhn mit einer Zweidrittel-Mehrheit bestätigt.

Große Mehrheit im Rat für neue Bürgermeisterin gilt als sicher

Sie wird damit in der Ratssitzung am Montag (ab 15 Uhr, Mercatorhalle) von Fraktionschef Bruno Sagurna als Kandidatin für die Wahl zur ersten Bürgermeisterin und Stellvertreterin von OB Sören Link vorgeschlagen. Eine breite Unterstützung auch der anderen großen Ratsfraktionen gilt als sicher. Nach 15 Jahren würde dann erstmals wieder eine Frau das Amt bekleiden. Die bislang letzte Bürgermeisterin war Monika Busse (SPD, 1997 bis 99 und von 2002 bis 2007). „Die SPD-Fraktion hofft“, so ihr Geschäftsführer Rosenberger, dass wir damit zur inhaltlichen Arbeit zurückkehren können.“