Duisburg. Duisburgs Kinder- und Jugendtheaterbühne, das Komma-Theater in Rheinhausen, geht mit frischer Luft und einigen Premieren in die Herbstsaison.

Bevor die neue Spielzeit im Komma-Theater in Rheinhausen beginnt, wird Duisburgs Kinder- und Jugendbühne renoviert. „Es ist ein großes Projekt“, sagt Mitbegründerin Renate Frisch über den Umbau des Theaters, das 1994 ins ehemalige Mädchengymnasium eingezogen ist.

Renate Frisch ist froh, dass das Immobilien-Management Duisburg (IMD) jetzt die überfällige Lüftung einbaut und eine neue Besuchertribüne errichtet. Anlass auch für die Theateraktiven, das Foyer neu zu streichen. „Wir hoffen, dass alles hinhaut“, sagt Renate Frisch mit Blick auf den Beginn der Spielzeit für die zweite Jahreshälfte.

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Sie startet offiziell am 20. August mit der Revue „Wovon träumst du?“, und das ist auch die Spielzeitfrage. „Wir träumen – außer vom Frieden, wie wohl die meisten Menschen auf dieser Welt – von Bäumen, die reden können, von mutigen Mädchen und von schrägen Tönen. Die neue Spielzeit wird ein Traum!“, heißt es im Programm.

Auftakt für eine Lesereihe

Neben drei Premieren, die bis zum Jahresende fürs junge Publikum über die Bühne gehen sollen, startet in dieser Spielzeit auch ein neues literarisches Projekt. Schon lange angedacht, habe es jetzt der Schauspieler Patrick Dollas aus dem benachbarten Moerser Schlosstheater beflügelt, sagt Renate Frisch. An jedem letzten Samstag im Monat heißt es „Ohne Punkt und Kom’ma“, und zum Auftakt am 24. September ragt gleich ein literarischer Achttausender hervor: Der rätselhafte Roman „Finnegans Wake“ von James Joyce.

Die Reihe wird musikalisch begleitet von Hans-Werner Fassbender, Klangkünstler aus Moers. Wie Renate Frisch sagt, soll das Programm der Lesereihe „relativ spontan“ entschieden werden, so könnten zum Beispiel auch Bücher, die Pflichtlektüre fürs Abitur sind, aufgenommen werden. Ziel sei es, junge Menschen ans Lesen zu bringen.

Mit dem Stück „Müllmaus“ mit Stephanie Lehmann verabschiedet sich am 5. November ein Klassiker vom Spielplan des Komma-Theaters.
Mit dem Stück „Müllmaus“ mit Stephanie Lehmann verabschiedet sich am 5. November ein Klassiker vom Spielplan des Komma-Theaters. © Unbekannt | Komma-Theater

Die erste Premiere ist dann am 1. Oktober mit „Mein Baum, der Freund“. Das Stück über die fünf Sinne (und den sechsten, die Freundschaft) entwickelt die junge Schauspielerin Christina Wouters, die in „Das NEINhorn“ in der letzten Spielzeit ihr Komma-Debüt gegeben hat, mit Regisseur René Linke. Wie sich die kleine Lena darin mit einem Baum anfreundet, erlebt das jüngste Publikum ab zwei Jahren.

Ein eingespieltes Komma-Team sind Anja Klein und Volker Koopmanns, deren neues Stück über starke Mädchen am 13. November Premiere hat. In „Jinga und die 1000 Möglichkeiten“ glaubt das Mädchen Jinga, dass alle „coolen“ Berufe wie Forscher, Astronaut oder Pirat nur für Jungen in Frage kommen. Doch dann entdeckt sie eine Kiste voller Bilder und Geschichten über Frauen, die in der Antarktis geforscht haben, die wild über die Meere segelten oder durch den Weltraum flogen. Und dann geht’s mit Jinga in eine spannende Welt voller Abenteuer. Das Stück, das natürlich auch Jungen angeht, ist für Zuschauer ab fünf Jahren.

Eine Note sucht ihren Platz in der musikalischen Welt

Um Musik geht es in der dritten Premiere am 14. Dezember. Im Stück „Das kleine Dis macht Terz“ von und mit dem Musiker Jan Krause, Gitarrist und Arrangeur der Rio-Reiser-Revue zum 70. des Sängers „Rio70“, und Schauspielerin Stephanie Lehmann macht sich das kleine Dis auf, seinen Platz in der musikalischen Welt zu finden. Das ist nicht so einfach, weil es sich immer dazwischen fühlt: Es trifft mal laute und leise Noten, krachende Akkorde und auch mal zarte Melodien.

Mit dem kleinen Dis begeben sich Zuschauer ab drei Jahren auf die Suche nach einer Harmonie, in der eben nicht das Regiment des Wohlklangs herrscht, sondern jeder Ton seinen Platz findet und der Spaß an der Vielfalt fröhlich klingt – mal geräuschvoll, mal zart, mal poetisch und mal bunt, so die Ankündigung im Spielplan. Unterstützt wird das Stück vom Förderverein Spielträume.

Der Jugendclub bearbeitet „Lady Macbeth“

Eine neue Produktion bereitet auch der Jugendclub der Komma-Theaters unter der Leitung von Anna Brass vor. Die jungen Darsteller bringen das düstere Drama „Lady Macbeth“ von und nach Shakespeare auf die Bühne. Dabei machen sie aus der „Männergeschichte“ eine „Frauengeschichte“, Lady Macbeth wird zur Hauptfigur. Aber dann wollen plötzlich alle Spielerinnen diese Rolle haben. Und sie würden alles dafür tun, um sie zu bekommen… Premiere ist am 9. September.

Weiterhin im Spielplan ist auch das Stück „Das NEINhorn“ nach dem bekannten Kinderbuch von Marc-Uwe Kling, das zuletzt beim Publikum besonders gefragt war, wie Renate Frisch sagt. Verabschieden wird sich das Stück „Müllmaus“, das Stephanie Lehmann am 5. November zum letzten Mal spielt. Beschlossen wird das Jahr wie immer mit dem Weihnachtsklassiker „Ox und Esel“ am 18., 23. und 24. Dezember.

>> Festival „Spielarten“ ist im November zu Gast

  • Die Woche vom 16. bis 25. November steht im Komma-Theater an der Schwarzenberger Straße 147 wieder im Zeichen des NRW-Kinder- und Jugendtheaterfestivals „Spielarten“.
  • Es bringt zehn ausgewählte Inszenierungen freier Theater in acht Städte des Landes, sechs der zehn Stücke für die Altersgruppen von zwei plus bis zwölf plus sind auch in Duisburg zu sehen.
  • Weitere Informationen unter www.kommatheater.de