Duisburg. Duisburgs Wirtschaftsdezernent Andree Haack steht vor einem Wechsel nach Köln. Das hat er in den vergangenen vier Jahren in Duisburg geschafft.

Die Stadtverwaltung muss sich wohl einen neuen Wirtschaftsdezernenten suchen: Andree Haack soll am kommenden Donnerstag, 3. Februar, in Köln zum Beigeordneten für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionales gewählt werden. Das hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Montag mitgeteilt.

Die Nachricht vom Wechsel des 48-Jährigen kommt für die Stadtspitze überraschend. Auch OB Sören Link, so hieß es aus dem Rathaus, habe erst kurzfristig von der Personalie erfahren. Haack, er gehört der CDU an, war 2018 von der Industrie- und Handelskammer auf den Stuhl des Dezernenten für Wirtschaft, Sicherheit und Ordnung gewechselt. Gewählt wurde der gebürtige Moerser auf Vorschlag der Duisburger CDU, die sich für die Schaffung eines Wirtschaftsdezernats stark gemacht hatte.

Als Dezernent die Duisburger Wirtschaftsförderung neu aufgestellt

Nach seiner Amtsübernahme ging Haack die Neustrukturierung der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) an, die mittlerweile mit neuer Gesellschafter-Struktur und personell gestärkt nicht nur den neuen Namen Duisburg Business & Innovation (DBI) trägt, sondern mit Rasmus C. Beck seit einem Jahr auch unter neuer Führung steht.

Mit Haack verbunden ist auch die Entwicklung des ehemaligen Bahn-Areals Wedau-Nord zum neuen Ingenieur-Campus der Universität Duisburg-Essen (UDE), ebenso der Einsatz für die Duisburger Kandidatur im Wettbewerb um ein Wasserstoff-Forschungzentrum (ITZ).

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Wirtschaft für Duisburg: Ein herber Verlust für die Stadt

„Das ist ein herber Verlust für Duisburg“, bedauert Alexander Kranki, Vorstandsvorsitzender von „Wirtschaft für Duisburg“ den Abgang. „Andree Haack hat hier sehr erfolgreiche Pionierarbeit geleistet und gezeigt, wie richtig und wichtig diese Position im Verwaltungsvorstand ist. Wir sind ihm für die geleistete Arbeit sehr dankbar“, so Kranki. „Jetzt muss schnell ein adäquater Ersatz gefunden werden, denn die Wirtschaft ist die Basis für die Zukunft Duisburgs. Wir brauchen an der Verwaltungsspitze einen direkten Ansprechpartner, der auch anpackt.“

Der Wahl von Andree Haack in Köln geht ein Streit im Rat der Domstadt um die Besetzung des Postens voraus. Kandidieren sollte eigentlich CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz. Dieser hatte sich aber nach „Klüngel“-Vorwürfen im vergangenen Sommer zurückgezogen. Kienitz sei, so hatten Kritiker geäußert, nicht aufgrund seiner Qualifikation für das Amt, sondern aufgrund seines Parteiamtes besseren Bewerbern vorgezogen worden. Die Stelle wurde daraufhin neu ausgeschrieben, eine Personalberatung auf die Suche angesetzt. „Durch seine Vorerfahrungen und breite Expertise traue ich Herrn Haack zu, die Herausforderungen, die vor uns liegen, erfolgreich zu meistern“, teilt Kölns Oberbürgermeisterin Reker mit.

Stelle von Andree Haack wird wohl nach dem Rat neu ausgeschrieben

Da die Wahl von Haack im Kölner Rat am Donnerstag durch das Bündnis von CDU, Grünen und Volt als sicher gilt, wird der Duisburger Rat in seiner nächsten Sitzung am Montag, 14. Februar (15 Uhr, Mercatorhalle) wohl die Ausschreibung der Beigeordnetenstelle in Duisburg beschließen. Es ist die zweite Personalie im Verwaltungsvorstand auf der Tagesordnung: Gewählt werden soll der neue Umwelt- und Kultur-Dezernent Matthias Börger