Duisburg-Bruckhausen.. Freunde, Weggefährten und dankbare Menschen nahmen Abschied vom verstorbenen Pater Rainer, der in der Kirche St. Franziskus aufgebahrt war.

„Diese Dinge wünsche ich euch von Herzen: Jemanden, den du liebst und der auch dich liebt. Arbeit, die du tun kannst, ein wenig Sonne – nach der Melancholie – wieder ein herzensfrohes Lachen und einen Schutzengel, wie Pater Rainer, der immer in deiner Nähe ist.“

Stellvertretend für viele bewegende Reaktionen, die der Redaktion nach der Meldung vom Tode des Abtei-Paters Rainer van Doorn übermittelt wurden, mag dieses Gedicht in Anlehnung an einen irischen Segenswunsch stehen.

Der Verfasser, der anonym bleiben möchte, schickte es der Redaktion, nachdem er am Freitag in der St. Franziskus-Kirche Abschied vom dort aufgebahrten verstorbenen Pater nahm.

"So einen Pfarrer wird es nie wieder geben"

Ebenso wie der Autor des Gedichts nahmen am Freitag zahlreiche Freunde, Weggefährten und dankbare Bürgerinnen und Bürger einen ganz persönlichen Abschied von dem Priester, der 38 Jahre seines Lebens dem Duisburger Norden gewidmet hatte.

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„Die Art von katholischer Kirche, wie sie der neue Papst Franziskus seit nunmehr 100 Tagen propagiert – eine Kirche, die zu den Armen und Hoffnungslosen geht – Pater Rainer praktizierte sie sein Leben lang“, sagt einer der zahlreichen Trauernden, der am Freitag in der lichtdurchfluteten Kirche Abschied vom verstorbenen Seelsorger nahm.

Auch die Meidericherin Karin Fortkamp kommt tief bewegt aus der Kirche. Sie, die mittlerweile selbst eine kleine Hilfsorganisation für obdachlose Menschen betreibt, war über 20 Jahre eine der Weggefährtinnen des Paters. Gemeinsam kümmerten sie sich um Obdachlose, organisierten Kleidung und Nahrung: „So einen Pfarrer wird es nie wieder geben“, sagt Karin Fortkamp, „so lange er konnte, hat er alles von sich gegeben, um den armen Menschen zu helfen.“

"Ein wahrer Seelsorger"

Karin Fortkamp wird den Pater Rainer van Doorn auch als einen fröhlichen Menschen in Erinnerung behalten, der nie um eine Pointe verlegen war: „Einmal hat er gesagt: Ihr dürft mich ruhig alle Papa nennen, ich zahle aber keine Alimente.“ Den Verlust für die Gemeinde am Ostacker, sagt Karin Fortkamp, könne man gar nicht in Worte fassen: „Er war ein einzigartiger Mensch.“

„Er hat mich getauft und getraut, auch unsere älteste Tochter hat er getauft“, sagt der Hamborner Christoph Tomczak, der nahe der Abtei großgeworden ist: „Er war ein großer Mann und ein wahrer Seelsorger.“ An Pater Rainer, sagt Tomczak weiter, könnten sich auch viele andere Priester ein Beispiel nehmen.

Während immer wieder Menschen zur Kirche kommen, setzt vor dem Tor Christel Plöderl, die langjährige Haushälterin des Paters, das fort, was ihm so wichtig war, und lädt Essen für Bedürftige auf einen Kleinlaster.