Duisburg.. Gleich am Auftakttag wollten 650 neugierige Besucher das Wasser-Kunstwerk „Nomanslanding“ im Ruhrorter Eisenbahnhafen erkunden.

Es ist eine akustische Erfahrung, die sich ins Gedächtnis einbrennt. Wer auf einer der weißen Bänke in dem verdunkelten Flüsterdom Platz nimmt, der seit diesem Wochenende auf den Wellen des Eisenbahnhafens vor sich hinschaukelt, bekommt ein Spektakel für die Ohren, aber auch die anderen Sinne geboten. Hunderte Besucher lockte das begehbare Wasserkunstwerk „Nomanslanding“ zum Auftakt nach Ruhrort. Bis zum 13. September wartet dieses Erlebnis der Urbanen Künste Ruhr, das im Rahmen der soeben gestarteten Ruhrtriennale präsentiert wird, auf viele Entdecker.

„Es war richtig klasse. Vor allem den Gesang fand ich traumhaft“, sagte die Duisburgerin Susanne Hrbek, die sich am späten Samstagabend mit Monika Erber aus Dortmund auf den Weg hinaus aufs Wasser gewagt hatte. „Die räumlichen Klangeffekte sind bemerkenswert. Das Wispern der Stimmen in der Dunkelheit fanden wir fast ein wenig unheimlich“, beschrieben Christiane Stier aus Mülheim und die um die Ecke in Ruhrort lebende Eva Löllgen ihre Eindrücke. „Toll, dass so ein Kunstwerk hier bei uns in Duisburg steht“, so Löllgen.

Wasser-Kunstwerk bleibt bis zum 13. September in Duisburg-Ruhrort

Die abendlichen Besucher mussten sich nicht in einer Warteschlange einreihen, sondern durften sich gleich eine der Schwimmwesten anlegen. Das war am Nachmittag bei der offiziellen Eröffnung noch ganz anders: Rund 300 Besucher hatten es sich auf den Steinstufen oder in einem der Liegestühle am Eisenbahnhafen bequem gemacht, um den vielen Rednern zu lauschen. NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf lobte, dass diese Installation eine Bereicherung für das Kreativquartier Ruhrort sei. 13 000 Besucher hatte „Nomanslanding“ innerhalb eines Monats bei seiner Weltpremiere in Sydney angelockt. Er hofft, dass es in Duisburg ebenfalls ein Publikums-Magnet wird: „Erst die Besucher bringen dieses Kunstwerk zum Leben.“ Immerhin 650 Besucher machten am gesamten Samstag in Ruhrort den hoffnungsvollen Anfang.

Ruhrtriennale-Intendant Johan Simons dankte den allesamt anwesenden Künstlern, die „Nomanslanding“ erschaffen hatten. Katja Aßmann von den Urbanen Künsten Ruhr, reichte den Dank an alle Helfer aus Ruhrort weiter: „Wir sind hier von allen mit offenen Armen aufgenommen worden. Ich bin ganz verliebt in den Eisenbahnhafen.“

Am Sonntag blieb die Installation wegen des Dauerregens geschlossen

Duisburgs Kulturdezernent Thomas Krützberg nannte die Ruhrtriennale „ein absolutes Kultur-Highlight für unsere Stadt“, er kitzelte beim Publikum zudem einen Extra-Applaus für Udo Vohl heraus. Der Vorsitzende des Kulturausschusses feierte am Samstag Geburtstag, hatte aber dennoch die Eröffnung der Installation miterleben wollen.

Nach den vielen Reden platzten die Besucher vor Neugier. Sofort bildeten sich an beiden Stegen, in deren Mitte der Flüsterdom aus zwei aufeinander zu treibenden Halbkugeln entsteht, lange Schlangen. Ein Zyklus dauert etwa eine halbe Stunde. Es war also Geduld gefordert. Daher sei ein Besuch am Abend empfohlen. Da war es leerer, deshalb ging es deutlich schneller. Wegen des sehr schlechten Wetters am Sonntag entschieden sich die Macher dazu, das Kunstwerk geschlossen zu halten. „Die Stege zum Wasser waren wegen des Dauerregens zu rutschig“, erklärte Pressesprecher Nikolaos Georgakis am Sonntag auf WAZ-Anfrage. Bei schlechtem Wetter sollten interessierte Besucher auf die Homepage der Ruhrtreinnale schauen: www.ruhrtriennale.de. Dort wird über kurzfristige Absagen informiert.