Duisburg.
Zum Jahresbeginn fährt die Duisburger Prinzengarde karnevalistische Großgeschütze auf, feiert sich und die ausgelassenste Zeit des Jahres. 77 Jahre wird die Garde alt, kein runder Geburtstag, jedoch: „Im Karneval sind die Schnapszahl-Jubiläen eigentlich wichtiger“, lacht Geschäftsführer Dirk Schickedanz.
Der Karnevalist freut, sich in diesem besonderen Jahr den Prinzen aus den eigenen Reihen zu stellen. Gardist Stefan Gutjahr führt die Duisburger Jecken als Gutti I. durch die fünfte Jahreszeit. Höhepunkt ist die Gala im Opernhaus.
Eine Veranstaltungen fallen nun kleiner aus
Bislang ist die Garde mit der Session sehr zufrieden. „Wir hoffen, dass sie so gut weiter geht, wie sie begonnen hat“, zieht Schickedanz ein positives Zwischenfazit. Über mangelnde Kartennachfrage bei Veranstaltungen kann sich die Ehrengarde nicht beklagen. Auch die kommenden sind schon nahezu alle ausverkauft. „Das liegt zu Teilen an der Schließung der Mercatorhalle im August letzten Jahres“, erklärt Präsident Eugen Hahn. Einige Veranstaltungen fallen jetzt etwas kleiner aus. Der Duisburger Hof, für Jahrzehnte Anlaufstelle der Garde, agiert als verlässlicher Partner, seit der Schließung mehr denn je. Am 17. Januar findet die erste Feier im neuen Jahr statt.
Die Damensitzung wird erstmalig an einem Freitag statt montags abgehalten. Schickedanz möchte so eine große Party ermöglichen: „Schlagerstar Olaf Henning schließt als Höhepunkt den offiziellen Teil, danach wird gefeiert.“ Ab 22.30 Uhr sind bei freiem Einlass auch Männer im Pfeiler-Saal des Duisburger Hofs willkommen. Zwei Tage später bietet die Garde erneut „hohe karnevalistische Qualität auf“, ist Hahn stolz, die Kölsche Fraktion auf der Herrensitzung zu begrüßen. Bandmitglied Peter Horn war bei den Anfängen der Karneval-Schwergewichten Höhner dabei.
Seit der Loveparade sind die Auflagen gestiegen
Am 22. Februar dann der jährliche Höhepunkt. Die Galaveranstaltung im Opernhaus ist seit über 30 Jahren Institution und die 1000 Karten schon lange vergriffen. „Einen Tag nach der Gala bekommen wir bereits Anfragen für das kommende Jahr“, ist Schickedanz begeistert. Gefragt wird immer nach dem „Lachenden Opernhaus“. Jahrzehntelang Name der Gala, bis in Köln eine Firma den Vorsatz „lachendes“ schützen ließ. „Rechtlich hätten wir das sicher anfechten können, aber wir sind ja immer noch im Karneval“, nimmt es Hahn leicht. Mit Blick auf den Rosenmontagszug kommt bei aller Heiterkeit aber auch leichter Unmut auf. Hahn beklagt den enormen Anstieg an Auflagen seit der Loveparade – bei schwindender Unterstützung durch die Stadt.