Duisburg.
Der Aufmarsch der Narren in der City ist ein seit vielen Jahren geübter Brauch. Das „Helau!“ blieb manchem am Samstag aber beinah im Halse stecken. Denn der Weg vom Sonnenwall zum König-Heinrich-Platz erwies sich als Hindernislauf durch den im Aufbau befindlichen Weihnachtmarkt. Am Festplatz mussten die Aktiven feststellen, dass zwischen den Advents-Buden recht wenig Platz für ihr Brauchtum blieb. Unbeteiligte Zuschauer hatten da eher das Nachsehen.
Unter den Karnevalisten wurden Stimmen laut, man könnte den Weihnachtsmarkt doch vorziehen und sich für den nächsten Aufmarsch gleich anderthalb Tausend Weihnachtsmännermützen bestellen. Wenigstens waren zwei Baulöcher vor dem City-Palais, die den Weg von und zur Bühne zusätzlich behindert hätten, in letzter Minute geschlossen wurden. Die Karnevalisten durften am Bagger, der gerade verladen wurde, vorbei defilieren.
Kein Kommunalpolitiker zur Eröffnung erschienen
Michael Jansen, Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval, der die Veranstaltung gemeinsam mit Zugleiter Thomas Erlacher moderierte, konnte seinen Unmut nicht einmal sofort loswerden. „Ist ein Vertreter der Stadt anwesend?“ Jansens Frage wurde nicht beantwortet. Zur sonst obligatorischen Eröffnung der Fünften Jahreszeit - früher stets ein Termin für den OB oder einen seiner Stellvertreter - war kein Kommunalpolitiker erschienen.
Die Narren vertrieben sich ihren Ärger bis zum späten Nachmittag bei einem kurzweiligen Bühnenprogramm, bei dem zahlreiche Musik- und Tanzformationen aus Duisburger Gesellschaften ihr Können unter Beweis stellten. Und auch die zukünftige Kinderprinzencrew und der Stadtprinz in Lauerstellung , Gutti I., grüßten ihr Volk und durften bei einer sympathischen Werbe-Aktion der Fegro schon einmal das Werfen von Süßigkeiten üben - mit schmerzhaften Folgen: Ein Zuschauer bekam einen Schokoriegel so unglücklich vor den Kopf, dass er mit einer Platzwunde ins Krankenhaus musste.