Duisburg. Die Zahl der Menschen ohne Arbeit hat im Juni in Duisburg stark zugenommen. Warum die Geflüchteten aus der Ukraine die Statistik verändern.

Die Arbeitslosenquote in Duisburg ist im Juni um 0,9 Prozentpunkte gegenüber dem Mai gestiegen und liegt erneut auf dem Vorjahreswert von 12,3 Prozent. Der Grund dafür: Geflüchtete aus der Ukraine können seit dem 1. Juni beim Jobcenter Leistungen zur Grundsicherung beantragen. „Aktuell sind 2386 Frauen und Männer aus der Ukraine beim Jobcenter gemeldet.“ Ihre Zahl entspricht ziemlich genau dem Zuwachs von 2558 Menschen, die zum Stichtag von Arbeitslosigkeit betroffen waren. Insgesamt waren Ende Juni 31.870 Duisburgerinnen und Duisburger arbeitslos gemeldet.

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„Betrachtet man die Situation am Duisburger Arbeitsmarkt unabhängig von dieser Entwicklung, so bleibt die Zahl der arbeitslosen Menschen gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert“, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg.

Langzeit-Arbeitslosigkeit ist das größte Problem des Duisburger Arbeitsmarktes

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Der weit überwiegende Anteil der 31.870 Betroffenen hat seit mehr als einem Jahr keinen Arbeitsplatz. „Betrachtet man die Arbeitsmarktentwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II, so liegt die Quote im Versicherungsbereich (SGB III) im Juni unverändert bei 2,3 Prozent (Juni 2021: 2,9 Prozent). Im Juni waren 5978 Frauen und Männer im Versicherungsbereich, also weniger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Das sind 59 oder 1,0 Prozent arbeitslose Personen mehr als noch im Mai. Vor einem Jahr, im Juni 2021, waren in der Betreuung der Agentur für Arbeit noch 1486 oder 19,9 Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Zahl der freien Stellen in Duisburg steigt im Juni über 5000

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„Auf der Stellenseite sehen wir weiterhin keine großen Bewegungen“, so Zimmermann. Der Agentur für Arbeit wurden im Juni 938 neue Stellen gemeldet, 76 mehr als noch im Mai, aber 86 weniger als im Vorjahresmonat Juni.

Auch der Bestand freier Stellen liegt mit 5018 (+74) nahezu auf dem Niveau des Vormonats, allerdings gibt es aktuell 771 unbesetzte Arbeitsplätze mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gab es im Juni vor allem in den Berufsbereichen „Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung“ gefolgt von „Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit“, sowie „Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung“.