Duisburg-Rheinhausen. Zum vierten Mal lud der Verein Westside Freunde des Punk in den Volkspark. Auf der Bühne: Flag Jerks, Chicken Riot und das Katastrophen Kommando.
Es wurde wieder laut an der Gartenstraße am Volkspark. Bereits zum vierten Mal fand das vom Verein Westside organisierte Festival „Punk im Park“ um den Musikpavillon statt, und etwa 200 Zuschauer waren der Einladung bei lauem Sommerwetter gefolgt.
Ingo Fuchsing vom Vorstand des Vereins betont: „Ich finde es gut, dass wir hier auch alternative Musik präsentieren können und dass uns das Kulturbüro den Musikpavillon nutzen lässt.“ Die Anlage habe man sich selbst zusammengepuzzelt. „Boxen und Technik sind teils von Mitgliedern und Freunden des Vereins gestellt worden.“ In der Running-Order laufen vier Bands auf, zuerst der Singer-Songwriter Michael B. aus dem Ruhrpott, der nur mit Gitarre seine sozialkritischen Songs vorträgt und im Publikum so manchen zum Schmunzeln bringt.
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Dann der Auftritt der vierköpfigen Formation „Flag Jerks“ aus Velbert. Die Band existiert seit 2009 und hat sich ursprünglich als Party-Band gegründet. Bassist Wolf erzählt: „Wie man am Namen erkennen kann, waren unsere Vorbilder Black Flag und die Circle Jerks.“ Von diesen Bands gibt es einige Coverversionen, ein selbst geschriebenes Stück heißt „Klassentreffen“. „In dem Song haben wir Erfahrungen verarbeitet, die wir bei unserem 25. Schuljubiläum gemacht haben.“
Schnelle, kurze an den 80er-Jahre-Punk erinnernde Stücke spult die Band auf der Bühne ab, zum Schluss holt der charismatische Frontmann Joe noch Leute aus dem Publikum zum Mittanzen auf die Bühne bei dem Stück „Blitzkrieg Bop“, das im Original von den Ramones stammt.
Es folgt kultiger Lokalkolorit mit der Band „Chicken Riot“ aus Rheinhausen. Lange prangte deren Schriftzug als Graffiti an der Mauer der einstigen Unterführung zum Friemersheimer Bahnhof: „Das waren wir aber nicht, das waren Fans“, schmunzelt Gründungsmitglied Michael Renner.
Die Hühner sind los
Er ist seit 1982 dabei und sagt: „Wir lebten damals in einer Kommune in einem Haus in Friemersheim, hatten dort unseren Proberaum und hielten auf dem Hof Hühner.“ Vielleicht rebellierten diese im Garten, denn der Name der Formation bedeutet schließlich ‘Hühneraufstand’. „Heja, Hühner, heja, Hühner“, impft Sänger und Schlagzeuger Michael wie in einem schamanistischen Ritual den Zuschauern im Intro lautstark ein. Die drei Musiker interpretieren den Schlager „Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn“ neu, eben schneller, mit griffigen Riffs und Licks von Gitarrist Mango untermalt. Dann gibt es ein Feuerwerk aus älteren Songs, „Hiroshima – Nagasaki“ oder „Am Kö“ heißen die Stücke, bei denen die Zuschauer mittanzen oder mitjohlen.
Die Band „Katastrophen Kommando“ beendet das Festival mit einem beeindruckenden Gig. Nebenbei gibt es eine Tombola. „Im September folgt dann das nächste Punk-Event hier zum Abschluss der Open-Air-Saison“, freut sich Ingo Fuchsing vom Westside-Vorstand.