Duisburg.

Die einen feiern draußen laut und lustig, andere zieht’s in die stillen Räume der Kunst. Gelacht wurde allerdings auch bei der Rosenmontags-Führung durchs Museum DKM an der Güntherstraße, die die Sammler und Museumsgründer Dirk Krämer und Klaus Maas als besinnliche Alternative zum Karnevalstrubel anboten. Über 40 Besucher waren dabei, darunter viele „Wiederholungstäter“. In zwei Gruppen ging es durch das vor fünf Jahren eröffnete Haus mit seinen ganz bewusst sehr unterschiedlichen Räumen, in denen die in 40 Jahren nach persönlichen Vorlieben zusammen getragenen Werke unter dem Titel „Linien stiller Schönheit“ präsentiert werden. Eine Gruppe widmete sich überwiegend der alten Kunst aus Asien, die andere Gruppe erfuhr mehr über die Wechselausstellungen.

Zum Beispiel über „Die Welt am Kleiderhaken“ mit kuriosen Arbeiten von Thomas Virnich, über die man einfach schmunzeln muss: Seien es die kompliziert zusammengebauten dreidimensionalen „Puzzles“ von Modell-Puppenhäusern, die Riesen-Bücher oder der zerlegten Bundesadler.

Eine Auswahl von 40 ihrer 140 Bilder umfassenden Sammlung

Ebenfalls zum Fünfjährigen zeigen die Sammler zum ersten Mal eine Auswahl von 40 ihrer 140 Bilder umfassenden Sammlung „Subjektive Fotografie“, ein Begriff, den Folkwang-Professor Otto Steinert in den 50er Jahren prägte. Die Entwicklung hatte allerdings schon in der 20er Jahren begonnen, als die Fotografen begannen, ihr Medium abseits schöner Abbildung und Zentralperspektive zu erkunden. Es ging nicht mehr ums Dokumentarische, sondern um die Idee.

Zwei Fotografien von Steinert machen deutlich, wie weit die Entwicklung schon in den 50er Jahren in Richtung Abstraktion ging: Kaum noch zu entschlüsseln sind die Motive: ein Wasserfall, der auch ein Gesicht sein könnten, und ein Schindeldach aus dem Schwarzwald, das ganz Struktur ist. „Subjektive Fotografie will nicht sofort erkennbar sein. Das ist auch unser Anliegen: Den Besucher soll nicht alles erklärt werden, sie sollen erstmal selber gucken.“

Er fand seine Motive auch in Duisburg:

Dass diese Methode auch bei Industrie-Motiven funktioniert, zeigen die Fotografien von Ludwig Windstosser, neben Steinert Mitbegründer der Gruppe „fotoform“. Er fand seine Motive auch in Duisburg: Strommasten bei Tag und Nacht, ein wohl noch glühendes Metallband, ein Förderturm: Die ungewöhnliche Perspektive, der besondere Ausschnitt, die Lichtwirkung oder technische Bearbeitungsschritte, die Töne und Kontrast verändern, zeigen, dass in erster Linie eine Bildidee umgesetzt werden soll. So gewinnt Siegfried Lauterwasser dem Wasser ganz besondere Wirkungen ab, zeigt Peter Keetmann auch Bewegungen wie die Räder eine Lokomotive.

Die Ausstellung bleibt bis zum 14. April.