Duisburg. Nachwuchs im Zoo Duisburg: Ameisenbär-Dame Persea hat zum siebten Mal ein Jungtier. Seit 2017 gelingt am Kaiserberg die Zucht der seltenen Tiere.
Kleine Knopfaugen und eine lange Schnauze: Kleine Ameisenbären werden in Zoos nur selten gehalten, und Jungtiere sind rar. Anders im Zoo Duisburg – seit 2017 wurden am Kaiserberg erfolgreich Jungtiere aufgezogen. Ameisenbär-Dame Persea ist nun bereits zum siebten Mal Mutter geworden.
Gut getarnt krallt sich das zehn Wochen alte Jungtier auf dem Rücken seiner Mutter fest. Bei dem ersten Besuch der Tierärztinnen ging es für das kleine Weibchen auch auf die Waage. Das Ergebnis: Über 700 Gramm wiegt der Nachwuchs.
Zoo Duisburg: Nachwuchs bei den Kleinen Ameisenbären
Liebevoll kümmert sich Persea um ihr Jungtier, hält Körperkontakt und putzt das noch namenlose Weibchen mit der langen Zunge. Den Tag verschlafen sie eng aneinander gekuschelt in einer Baumhöhle. Das innige Bild freut besonders die Tierpfleger, die sich um die acht Jahre alte Persea und ihren neun Jahre alten Partner Tiago kümmern.
Auch Tiago überzeugt mit Vaterqualitäten. Denn anders als für männliche Tamanduas üblich, kümmert er sich um seine Kinder. „Normalerweise ist die Aufzucht reine Aufgabe der Weibchen, wir konnten aber schon häufig beobachten, dass Tiago seine Jungtiere umher trägt und gemeinsam mit ihnen in einer Baumhöhle schläft“, so die Pfleger.
Seltenheit in Tierparks in Europa
Die Tiere sind in Tierparks eine Seltenheit: Weniger als zehn Jungtiere werden jährlich in Zoologischen Gärten geboren, teilt der Zoo mit. Aufgrund illegaler Bejagung und durch Zerstörung des natürlichen Lebensraums sei die Art in freier Wildbahn zunehmend gefährdet. Umso wichtiger sei der Aufbau einer Reservepopulation und die Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm: Von Duisburg aus ging es für Jungtiere bereits nach Dänemark und England.