Duisburg. Nach Polizeieinsätzen im Allwetterbad Walsum stehen drastische Beschränkungen und Verbote im Raum. Wie sich Schwimmbadbesuche verändern könnten.

Die Polizeieinsätze im Allwetterbad Walsum haben ein politisches Nachspiel. Die CDU-Fraktion in der örtlichen Bezirksvertretung hat angekündigt, in der nächsten Sitzung ein Maßnahmenpaket zu beantragen. Strenge Kontrollen und Zugangsbeschränkungen sollen den Badegästen wieder ein unbekümmertes und sicheres Schwimmerlebnis garantieren.

„Die Zustände im Allwetterbad sind eine Katastrophe“, wird der Fraktionsvorsitzende Björn Pollmer in einer Mitteilung zitiert. Weiter heißt es: „Die Bürgerinnen und Bürger machen sich zurecht Sorgen, dort schwimmen zu gehen – geschweige denn mit eigenen Kindern.“

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Allwetterbad Walsum: Umgang wie mit problematischen Fußballfans?

Auch interessant

Zu den Vorschlägen der CDU-Fraktion gehören feste Familientage in dem Walsumer Schwimmbad, ein durchgängiges Alkoholverbot sowie Taschen- und Ausweiskontrollen. Diese Maßnahmen zu kontrollieren und durchzusetzen, soll Aufgabe eines geschulten und strengen Sicherheitsdienstes sein, und nicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Badeanstalt. „Andere Bäder in NRW-Städten verfahren bereits ähnlich“, betont Pollmer.

Darüber hinaus bringen die Walsumer Christdemokraten ein System ins Spiel, das Stadionverboten für problematische Fußballfans ähnelt: Auffällig gewordene Personen sollen erfasst und für „mindestens ein Jahr konsequent von der Nutzung aller städtischen Bäder ausgeschlossen werden“. So könne man verhindern, „dass Krawallmacher am nächsten Wochenende wieder vor der Tür stehen“.

Schon seit Jahren gebe es im Allwetterbad „eine gewisse Klientel, die permanent Probleme bereitet“. Näher definiert Björn Pollmer diese Gruppe nicht, deutet jedoch einen Zusammenhang mit Migrationshintergrund an: „Wir müssen denjenigen, die dafür verantwortlich sind klarmachen, dass dieses asoziale Verhalten nicht unseren gesellschaftlichen Werten entspricht.“ Die Polizei Duisburg gibt bislang lediglich die Auskunft, dass meist Jugendliche und junge Männer die Einsätze auslösten.

Übergriffe im Schwimmbad: Polizei beobachtet Häufung in Walsum

Dazu betont die CDU: „Es ist nicht relevant, woher die Personen kommen oder welche Nationalität jemand hat, Maßstab ist einzig und allein das Verhalten. Es sollte der Grundsatz gelten: Wer Mist baut, bleibt draußen.“

Zu anderen Duisburger Schwimmbädern, hier das Freibad Wolfssee, wird die Polizei nicht so oft gerufen wie zum Allwetterbad Walsum.
Zu anderen Duisburger Schwimmbädern, hier das Freibad Wolfssee, wird die Polizei nicht so oft gerufen wie zum Allwetterbad Walsum. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Die geforderten Maßnahmen gelte es ganzjährig durchzusetzen, und nicht nur in der Freibadsaison, während der im Allwetterbad das Dach geöffnet ist. Der Verkauf personalisierter Online-Tickets könne bei der Umsetzung helfen.

Die Polizei musste im bisherigen Verlauf des Jahres neunmal zu Einsätzen im Allwetterbad ausrücken, teilte die Behörde mit. In andere Duisburger Badeanstalten würden die Beamten dagegen nur sehr vereinzelt gerufen. In Walsum werden die Einsätze demnach meist von aggressiven Badegästen ausgelöst, die das Schwimmbadpersonal alleine nicht bewältigen kann. Auch jeweils einen Fall von Diebstahl und sexueller Belästigung soll es in diesem Jahr gegeben haben.

>> Allwetterbad Walsum: So kann der politische Weg aussehen

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Walsum findet am 25. August statt. Das Gremium kann die Umsetzung der geforderten Maßnahmen nicht selbst beschließen, wohl aber die Verwaltung damit beauftragen, deren Umsetzung zu prüfen. Dazu muss die Mehrheit der 17 Bezirksvertreter dann dem Antrag der CDU zustimmen, die selbst nur zwei Sitze in dem Stadtteilparlament hat.

Das Allwetterbad Walsum wird wie alle kommunalen Badeanstalten und Sportstätten von der städtischen Gesellschaft Duisburg Sport betrieben.