Duisburg-Rheinhausen. Die Jury vergab den niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis für zwei Theaterstücke. Aber es gab auch weitere Empfehlungen.
In einer lockeren, herzlich-warmen Atmosphäre wurden am Sonntag im Duisburger Kinder- und Jugendtheater Kom’ma in Rheinhausen die Preisträger des 24. niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreises bekanntgegeben. „2021 war etwas ganz Besonderes“, sagte Jurymitglied und Freelance Theateregisseur Rob Vriens aus den Niederlanden. „111 Texte wurden in diesem Jahr aus fünf verschiedenen Ländern eingereicht, zwei Preisträger gibt es. Und die kommen beide aus Deutschland.“
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Es teilen sich den Preis Thorsten Bihegue für das Stück „Nervt“ und Bonn Park für das Stück „Bambi und die Themen“. Die beiden erhalten jeweils 3750 Euro. Die Laudatio hielt die gerade neu zur ersten Bürgermeisterin und Stellvertreterin von OB Link gewählte Edeltraud Klabuhn. Sie bekannte, sie sei stolz auf das Festival. „Und es ist einer der renommiertesten Preise, mein Herz schlägt für Kinder.“
Theater-Festival in Rheinhausen: 111 Texte eingereicht
Von den 111 Texten, die in diesem Jahr durchgeforstet wurden, kamen 84 aus Deutschland, zehn aus den Niederlanden, drei aus Belgien, elf aus Österreich und drei aus der Schweiz. Sie alle nahmen an dem Wettbewerb teil. Auch alle Texte, die von der Jury in den Stückepool aufgenommen wurden, seien hervorragend, betonte Rob Vriens.
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Im Stück „Nervt“ geht es um fünf Figuren, die so heißen wie „Die den Dingen ins Auge Schauende“ oder „Der ungern etwas zu Ende Bringende“. Namen, die per se schon mal nerven. Banale Phänomene, die jeden Menschen im Alltag belasten sind Themen. Zum Beispiel: die Schere zwischen Arm und Reich, ein ständiger Grundlärmpegel oder Staatsgrenzen. Das Ensemble begibt sich auf die Suche nach etwas, das geeignet ist, im Theater „Bääm“ zu machen. Das Stück ist für Kinder ab acht Jahren.
„Kaas und Kappes“: Festival-Leiter gibt seine Aufgabe ab
Bei „Bambi und die Themen“ werden bei den meisten Assoziationen an eine Disneywelt geweckt, in der das Leben immer irgendwie weitergeht, wenn man nur positiv bleibt und Freunde hat. In einer immer komplexer werdenden Realität, in der die Probleme, Krisen und Dramen unüberblickbar scheinen, stellt Park unverblümt die großen Fragen nach Sinn, Zweck und Hoffnung. Ein Stück für Jugendliche ab 15 Jahren.
Eine ganz besondere Ehrung kam ganz zum Schluss. Helle Hensen, die Seele des Theaters, der bisher das Festival geleitet hat, gibt diese Aufgabe ab. „Danke, dass du für uns alle da bist“, hieß es. Hensen bedankte sich gerührt und freut sich „auf einen neuen Lebensabschnitt.“