Duisburg-Rheinhausen. Das Kinderstück „Frederick die Maus“ hat am Sonntag Premiere in Rheinhausen gefeiert. Die jungen Zuschauer wurden ins Spiel mit einbezogen.

Viel Bewegung gab es für die jungen Besucher des Rheinhauser Kom’ma-Theaters bei der Premiere des Stückes „Frederick die Maus“ am Sonntagnachmittag. Bei der Aufführung des rund 90-minütigen Stückes ging es im Foyer auf Sitzkissen los. Denn da war für den namensgebenden Nager Frederick (gespielt von Stephan Stock) und seine Mäusefamilie (gespielt vom jungen Publikum) noch Sommer. Überall waren Vorräte für den Winter versteckt, die es zu sammeln galt. Erst danach ging es über ein Förderband in die Mäusehöhle, also den Bühnenraum.

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Dort begann für die Mäuse der Winter und hier galt es, die Vorräte aufzuteilen und aufzubrauchen. Sobald Frederick etwas mal nicht erklären konnte, kam ihm per Bildschirm zugeschaltet die Wissenschafts-Maus Roberta (Gesine Hohmann) zur Hilfe. Sie erklärte zusammen mit einem eigenwilligen Roboterarm das Maus-Sein, aber auch das Förderband-Fahren.

Theater in Duisburg-Rheinhausen: Eine Maus verscheucht den Winter

Doch die Maus lebt nicht nur vom Essen allein, sondern braucht etwas, um die Dunkelheit und Tristesse des Winters in der Höhle zu vertreiben. Da kam das ins Spiel, was Frederick gesammelt hatte: Farben, Geräusche und Sonnenstrahlen. Für die Kinder, die schon unter ihren Sitzkissen im Foyer Mäuseohren zum Aufsetzen vorgefunden hatten, war das der aufregendste Teil. Denn hier konnten sie sich richtig verausgaben und mitmachen.

Unter der Anleitung von Stephan Stock alias Frederick konnten sie so laut rufen, bis die im Winter noch schüchterne Sonne herauskam oder alles blau, grün oder rot leuchtete. Die kabellosen Drücker dafür bekamen die Kinder selbst in der Hand. Genauso konnten sie mithilfe von Früchten allerlei Geräusche machen, die Frederick im Sommer gesammelt hatte.

„Frederick die Maus“: Theaterstück in Rheinhausen basiert auf berühmten Kinderbuch

Und am Ende gab es sogar noch eine Mitmachparty in der Mäusehöhle, bei der alle Kinder auf der Bühne herumtoben konnten. Entwickelt wurde das Theaterstück vom Duisburger Theaterkollektiv „vorschlag:hammer“. Das besteht aus Kristofer Gudmundsson (diesmal hinter den Kulissen), Gesine Hohmann und Stephan Stock. Es basiert auf dem Kinderbilderbuch „Frederick“ von Leo Lionnis aus dem Jahr 1967.

Das Werk erzählt vom Wert künstlerischer Arbeit in einer arbeitenden Gesellschaft und von der Kraft dieser Arbeit, ein wohltuender, wenn nicht sogar überlebenswichtiger Teil dieser Gesellschaft zu sein. Laut dem Trio von „vorschlag:hammer“ sind Fredericks Schätze nichts weniger als die Grundelemente des Theaters: Farben, Licht, Wörter und Töne.

Die Kinder sollen dabei ganz bewusst selbst zu aktiven und kreativen Zuschauern werden, die spielerisch die Mittel der Bühne kennenlernen und so gemeinsam das Theater entstehen lassen. Das hat am Sonntag schon ziemlich gut funktioniert.

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  • Die Premiere war eigentlich schon für März vorgesehen. „Aber wegen Corona mussten wir es auf den Oktober verschieben. Auch die Proben konnten nicht mit Kindern stattfinden. Darum ist das heute für uns auch sehr spannend“, sagte Kristofer Gudmundsson vom Theater „vorschlag:hammer“.
  • Weitere Informationen zur Spielzeit unter www.kommatheater.de