Duisburg.. Bereits an den ersten beiden Tagen des Abwahl-Verfahrens um Duisburgs umstrittenen OB Adolf Sauerland (CDU) hätten Hunderte ihre Stimmen abgegeben, berichten die Initiatoren. Aus Sicht des “Duisburger Bündnisses Abwahl“ ein gelungener Auftakt. Abgestimmt wird noch bis einschließlich 12. Februar.

Der Auftakt zum Abwahlverfahren von Oberbürgermeister Adolf Sauerland ist aus Sicht der Initiatoren gelungen. Mitglieder des „Duisburger Bündnisses Abwahl“ und der Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ berichteten am Wochenende, dass bereits an den ersten beiden Tages des Verfahrens hunderte Bürger ihre Stimmen persönlich abgegeben hätten. Die Resonanz in der Bevölkerung sei allgemein stark.

SPD-Ratsherr Georg Berner, Mitglied des „Duisburger Bündnisses Abwahl“, gab seine Stimme am Freitag im Bezirksamt Walsum ab: „Ich habe mich etwa eineinhalb Stunden dort aufgehalten. Während der gesamten Zeit gab es vor dem Wahlamt lange Schlangen. Ich habe in den neunzig Minuten mindestens hundert Bürger gezählt, die ihre Stimme abgaben.“

Auch Claus-Peter Hullmann, Mitglied des 15-köpfigen Organisationteams der Initiative, beobachtete am Freitag bei seiner Stimmabgabe im Wahlamt an der Bismarckstraße in Neudorf eine lange Schlange. Viel Betrieb herrschte laut Hullmann auch im Wahlamt in Stadtmitte an den ersten Tagen. Und der Rheinhauser Theo Steegmann, ebenfalls Mitglied im Orga-Team der Initiative: „Wir hören von allen Bezirksämtern, dass es eine rege Beteiligung gibt.“ Eine hohe Wahlbeteiligung über 50 Prozent sei schließlich entscheidend.

Reger Zulauf

Auch der Stand des Abwahlbündnisses an der Ecke Königstraße/Düsseldorfer Straße gegenüber dem „Lifesaver“-Brunnen hatte am Sonnabend sieben Stunden lang regen Zulauf. „Nach vier Monaten Abwahlkampf haben viele Menschen das Bedürfnis, mit irgendjemand über ihre Emotionen, über ihre Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation in Duisburg zu sprechen. Mit diesem Stand machen wir den Bürgern das Angebot, über ihre Anliegen mit uns reden zu können.“

Steegmann: „Die Bürger haben ein großes Gesprächsbedürfnis. Die Leute wollen sich ihrem Herzen Luft machen. Sie äußern sich nicht nur zur Loveparade und zum Abwahlverfahren, sondern auch ihren Frust über die Kommunalpolitik, über Ratsherren und Parteien, über die Themen Landesarchiv, Küppersmühle, Theater am Marientor oder Factory Outlet Center.“ Nach dem Abwahlverfahren werde sich die Initiative in die Politik des Rates einmischen. „Viele Bürger haben uns dazu aufgefordert.“

Viele wollen per Briefwahl abstimmen

Rund 50 Bürger seien sogar gekommen, um direkt am Infostand auf der Kö zu wählen, schmunzelte Hullmann: „Auch an unserem Infostand am Neudorfer Markt am Freitag wollten bestimmt hundert Leute direkt vor Ort wählen. Die wussten gar nicht, dass man nur im zuständigen Wahlamt, per Briefwahl oder am 12. Februar wählen kann.“ Viele Besucher wollten per Briefwahl abstimmen, so Hullmann weiter. „Sie sagen, ich möchte schon vorher wählen, damit meine Stimme auf jeden Fall gesichert ist. Das ist ein gutes Zeichen.“

Ähnliches berichteten Ratsherr Berner aus Walsum und Hans-Jürgen-Schröder, Mitglied der Walsumer Grünen und des Orga-Teams, von einem Info-Stand in Walsum: „Wir waren sehr überrascht, dass wir kaum auf die Leute zugehen mussten, sondern viele Menschen zu uns kamen und nach dem Stand des Verfahrens fragten. Viele sind danach direkt zum Wählen ins Bezirksamt gegangen.“