Duisburg.. Der Duisburger Oberbürgermeister hat die Initiative, die seine Abwahl erreichen will, erneut scharf angegriffen. Adolf Sauerland (CDU) nannte die Bürgerinitiative eine Mogelpackung. Der OB sagte allerdings auch, unter welchen Bedingungen er zurücktreten würde.

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) wettert gegen die Bürgerinitiative hinter dem Entscheid über seine politische Zukunft. „Das Ganze ist eine Mogelpackung, eine Initiative von SPD und Linken“, sagte Sauerland dem Nachrichtenmagazin Focus.  Er habe nicht nur Feinde, sondern auch viele Befürworter seiner Arbeit. „Ich bekomme ganz viele nette Anrufe, SMS und Briefe“, beteuerte Sauerland in dem Interview.

Kurz nach der Katastrophe allerdings sei es für ihn „ums nackte Überleben“ gegangen: „Es riefen Leute an und sagten, sie seien beauftragt worden, mich umzubringen, und hätten Geld dafür bekommen“, so Sauerland. Der 56-jährige Oberbürgermeister gilt vielen Duisburgern als einer der Hauptschuldigen an der Loveparade-Katastrophe am 24. Juli 2010, bei der 21 Menschen starben und mehr als 500 verletzt wurden.

Sauerland nennt Bedingungen für Rücktritt

„Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an die Katastrophe denke, keine Nacht, in der ich nicht aufwache“, sagte Sauerland. Eine Schuld an der Tragödie trage er aber nicht. „Es gab für mich keinen Hinweis darauf, dass irgendetwas nicht genehmigt werden sollte.“

Zurücktreten werde er nur, wenn einer von seinen elf Mitarbeitern, gegen die die Staatsanwaltschaft ermittelt, von einem Gericht schuldig gesprochen werde, sagte Sauerland in dem Focus-Interview. „Es ist noch niemandem eine Schuld nachgewiesen worden. Und solange das kein Gericht getan hat, bleibe ich im Amt.“

Dass die Staatsanwaltschaft zudem wegen Korruptionsverdachts gegen ihn ermittelt, weil zwei Bau-Großprojekte in Duisburg an die Essener Projektentwickler Stephan Kölbl und Markus Kruse nach einer Spende an die CDU vergeben wurden, ist laut Sauerland „alles Quatsch“. „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen einer Spende und einer Vergabe, es gab auch Spenden von Kölbl und Kruse an die SPD in Dortmund und Essen", betonte Sauerland in dem Interview. "Warum gibt es da nicht so einen Wirbel?"