Duisburg. Gerhard Losemann erinnert an drei Duisburger Künstler, die in den letzten Jahren gestorben sind. Kunst aus Fundstücken, Glas und Papier.

Es war der überraschende Tod des Künstlers Jochen Duckwitz im Juli 2020, der Gerhard Losemann zur Ausstellung mit Werken von drei verstorbenen Künstlern in seiner Galerie DU Art am Dellplatz in Duisburg veranlasst hat. In diesen „kaum geöffneten Zeiten“ möchte er die Möglichkeit schaffen, ihren Arbeiten zu begegnen.

Nachdem die letzte Ausstellung Losemanns mit eigenen C-Print-Arbeiten der letzten Jahre wegen Corona ohne formelle Eröffnung „gar keine Resonanz gefunden“ hat, hofft er nun auf Interesse für diese drei Künstler, von denen Duckwitz natürlich noch in bester Erinnerung ist, weil er in Duisburg bei vielen Ausstellungen präsent war. Bei DU Art waren seine Arbeiten 2017 unter dem Titel„Fundstücke“zu sehen.

Der Duisburger Künstler Jochen Duckwitz: humorvoll und hintergründig

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Denn aus Fundstücken wie hölzernen Zweigen und Draht baute der Biologe seine filigranen Objekte, die jetzt auch bei DU Art zu sehen sind. Dazu zeigt Losemann aber auch eine sehr humorvoll-hintergründige Wandarbeit aus kleinen Objektkästen, weniger bekannte Malerei und zarte Zeichnungen, die für Duckwitz so typisch sind: komplexe Strukturen, die wie Pflanzen ranken. Es sind „leise“, poetische Arbeiten voller Fantasie.

Obwohl auch der 1937 geborene Horst Mölleken erst im vergangenen Jahr gestorben ist, kennen seine Arbeiten heute nur noch wenige. Schon lange lebte er in Kanada, berichtet Losemann. Vor allem seine Glaskunst seien gefragt gewesen. Ein Objekt aus klarem Glas zeigt, was Mölleken interessierte: das kalte Material Glas, das er zu geometrisch-abstrakten Objekten verarbeitet, durch Licht zu beleben.

Kurt Rehm prägte die Duisburger Kunstszene

Der 1929 in Duisburg geborene Kurt Rehm, der 2018 gestorben ist, zählte zu den prägenden Mitgliedern der Duisburger Kunstszene. Rehms Arbeiten sind einerseits geprägt von den geschwungenen Formen der 1950er Jahre, andererseits kann man in ihnen auch ein Zusammenspiel von Konzentration und Ausdrucksstärke entdecken, zu der Rehm von einem zweijährigen Aufenthalt in Japan von 1937 bis 1939 angeregt worden sein könnte. In seinen Collagen aus Papier fügt er wenige Formelemente immer neu zusammen, schwarz auf weiß oder farbig auf schwarz, wirken sie wie frei im Raum schwebende Plastiken.

Gerhard Losemann hat aber in der Corona-Zeit nicht nur die Ausstellung vorbereitet. Als ehemaliger Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung hat der Duisburger im Rahmen der Ausschreibung „Individuum/Gemeinschaft/Solidarität“ ein Tischmodell für eine große Plastik entworfen. Unverkennbar in Form und Material, stellt der 1938 geborene Künstler 30 zylindrische Metallstäbe unberührt nebeneinander, sie werden eingeschlossen von einem hölzernen Ring: seine Arbeit zur Corona-Zeit.

Die Galerie am Dellplatz 8 wird nach telefonischer Abstimmung unter 0203 334348 für zwei bis vier Personen (mit Maske) geöffnet.