Duisburg. Warum Ulrich Christofczik, Vorstand des größten Trägers in der Altenpflege in Duisburg, über das Aus für die allgemeine Impfpflicht empört ist.
Ulrich Christofczik, Vorstand im Evangelischen Christophoruswerk in Duisburg, ist empört über die Ablehnung einer allgemeinen Impfpflicht im Bundestag.
„Vernünftige und sachlich gebotene Lösungsansätze zur Impfpflicht werden parteitaktischen Überlegungen geopfert“, so Christofczik vom stadtweit größten Träger mit Angeboten in der Altenpflege „Mit einer vielerorts weit über 90 Prozent liegenden Impfquote hat die Pflege gezeigt, dass sie Verantwortung übernommen hat. Jedoch kann nur eine allgemeine Impfpflicht die aktuelle Infektionswelle brechen und eine neue Welle im Herbst verhindern.“
Christofczik vom Christophoruswerk in Duisburg: Vertrauensbruch der Politik
Im vergangenen Dezember wurde die einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Dabei sei von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach versprochen worden, dass zeitnah eine allgemeine Impfpflicht folgen werde. Dass diese nun nicht kommt, sei ein Vertrauensbruch der Politik gegenüber der gesamten Pflegebranche.
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„Zudem wurde erneut eine Chance verpasst, die Pandemie endlich dauerhaft in den Griff zu bekommen und die Mitarbeitenden in der Pflege langfristig zu entlasten“, so Christofczik. „Mit dieser Entscheidung trägt die Politik die Verantwortung für eine weitere Infektionswelle. Die zu erwartenden Lücken in den Dienstplänen können gerne durch Politiker aufgefüllt werden.“
Die Mitarbeitenden in der Pflege fühlten sich nicht nur nicht ernst genommen, „sondern für dumm verkauft und alleingelassen“, stellt Christofczik klar. Den Preis für das Aus der allgemeinen Impfpflicht „zahlen nun wieder all diejenigen, die auf die Solidarität ihrer Mitmenschen angewiesen sind“.