Duisburg. Bund der Steuerzahler verglich die Hundesteuer in 197 NRW-Kommunen. Duisburg liegt im oberen Drittel, verlangt aber nicht mehr Geld für Kampfhunde.
Der Bund der Steuerzahler NRW will sie ganz abschaffen - die Hundesteuer. Ihr Aufkommen sei sehr gering im Vergleich zum Erhebungsaufwand. Das sieht man in Duisburg anders, denn hier betreibt die Stadt sogar einen erhöhten Aufwand, um mehr Hundesteuer einzutreiben.
Im Februar 2013 nahmen zwei „Hundepolizisten“ ihre Arbeit auf. Sie durchstreifen seitdem die Stadt, um nicht angemeldete Hunde aufzuspüren. Mit Erfolg. Die Zahl der angemeldeten Hunde hat sich dadurch um 2644 auf 25.207 erhöht, und die Einnahmen aus der Hundesteuer sind von 2,67 auf 2,91 Millionen Euro gestiegen (Stand: Ende Dezember 2015). Andererseits verzichtet Duisburg im Vergleich zu anderen Kommunen auf weitere Einnahmequellen in diesem Bereich.
197 Städte hat der Bund der Steuerzahler verglichen und festgestellt, dass die Spannbreite doch erheblich ist zwischen Verl (Kreis Gütersloh), wo der 1. Hund mit 24,60 Euro im Jahr besteuert wird und Hagen, wo der Hundehalter 180 Euro berappen muss. In Duisburg wird der treue Freund des Menschen schon zum teuren Freund. Hier kostet ein Hund 132 Euro im Jahr, wer einen zweiten anschafft, zahlt pro Hund schon 168 € und bei drei Fiffis werden 192 € pro Tier fällig. Damit liegt Duisburg im oberen Drittel dieser Liste. Preiswerter ist das Vergnügen in Dinslaken und Düsseldorf, teurer in Essen und Oberhausen.
Keine Extrasteuer für Kampfhunde in Duisburg
Dafür langt Düsseldorf kräftig zu, wenn sich jemand einen gefährlichen oder sogenannten Kampfhund zulegt. Dann springt der Satz sofort für den ersten Hund auf 600 € und erhöht sich um 300 € bei jedem weiteren (Essen: jeweils 852 €, Mülheim: jeweils 850 €). In Duisburg hingegen werden Kampfhunde - derzeit sind laut Ordnungsamt 341 gefährliche Hunde hier gemeldet - nicht höher besteuert. Die Einführung einer „Kampfhundesteuer“ sei zwar im Jahr 2000 durchaus in Erwägung gezogen worden, erklärte die Stadt auf Anfrage. „Letztlich wurde aber in erhöhten Steuersätzen für sogenannte Kampfhunde kein geeignetes Mittel gesehen, die Kampfhundezahl spürbar einzudämmen und dadurch den Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden zu verbessern“, begründet die Stadt, warum der Rat der Stadt, der die Höhe der Hundesteuer festlegt, davon Abstand genommen hat.
In 44 NRW-Kommunen erhalten Menschen, die einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen eine zeitliche Steuerbefreiung (meist für ein oder zwei Jahre). Duisburg verlangt auch hier den normalen Satz, weil „bei der Entscheidung, einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen, für Tierfreunde die Hundesteuerpflicht eine nachrangige Rolle“ spiele, sagt die Stadt. Zudem sei es Duisburg nicht möglich, auf Einnahmen freiwillig zu verzichten.
Dennoch gibt es auch in Duisburg 3351 Hunde, deren Herrchen und Frauchen von der Steuer befreit sind. Das sind 3021 Hunde von einkommensschwachen Personen und 330 Rettungshunde sowie Hunde von blinden, tauben oder ähnlich schutzbedürftigen schwer behinderten Personen. Befreit sind auch Obdachlose, die einen Hund halten, und Bootshunde von Binnenschiffern, die in Duisburg gemeldet sind. Aus sehr pragmatischen Gründen, wie Stadtsprecher Falko Firlus erklärt: „Bei den einen ist nichts zu holen. Und die anderen für die wenigen Wochen im Jahr, die sie mit ihrem Hund an Land sind, zu besteuern, wäre ungerecht.“
Das sind die beliebtesten Hunde in Duisburg
Eine Hausstierversicherer hat die beliebtesten Hunderassen ermittelt. Demnach lieben die Duisburger den Mischlingshund am meisten. Es folgen der Labrador, die französischen Bulldoggen, der Golden Retriever und Chihuahua.
Großer Zuneigung erfreuen sich zunehmend die Kangals (türkische Hirtenhunde) – zum Leidwesen des Duisburger Tierheims aber nicht dauerhaft. Es muss immer öfter Tiere aufnehmen,
die den Besitzern zu groß geworden sind.