Duisburg.. Steueramt verschickt die neuen Hundesteuermarken. Kontrollen haben Zahl der gemeldeten Tiere deutlich steigen lassen. 25.000 Vierbeiner sind gemeldet.

Hunde haben als Geschenk nichts unterm Weihnachtsbaum verloren. Das predigen Tierschützer und Tierheime alljährlich. Aber für die Hunde, die schon bei ihren Zweibeiner-Familien leben, gilt vor allem eines: die Hundesteuerpflicht. Ab 2016 baumeln neue Steuermarken an Halsband oder Leine.

Gut 25.000 Hunde sind aktuell in Duisburg registriert. Zahlungspflichtige Besitzer bekommen jetzt die neue Steuermarke zugeschickt. 35.000 Stück hat das Steueramt bestellt, 8,17 Euro plus Mehrwertsteuer kosten 100 Exemplare. Rot ist die Steuermarke diesmal. Alle drei Jahre gibt es eine neue Plakette in wechselnder Farbe; die neuen Marken gelten also für die Jahre 2016 bis 2018. Bis zum 15. Januar sollten sie in allen Briefkästen liegen, bis dahin bleibt die alte Marke gültig, erklärt das Steueramt.

In den ersten Wochen des Jahres dürfte also die Stadt auf ihre „Bello-Patrouillen“ verzichten, bis sich das Rot durchgesetzt hat. Im Februar 2013 hatte die Stadt mit ihrer „Hundebestandsaufnahme“ begonnen. Straße für Straße, Viertel für Viertel arbeitet sich seitdem ein Zweierteam durch die Stadt, schaut Hunden ans Halsband oder klingelt auch an den Türen, weil zu viele Vierbeiner ohne Steuermarke durch die Stadt stromerten. In anderen Städten hatten die Kommunen sogar private Dienste als „Hunde-Sheriffs“ beauftragt.

Freundlich fordern Mitarbeiter die Steuerschuld ein

143.000 Haushalte hat die „Hundepolizei“ bislang laut Stadtsprecher Falko Firlus aufgesucht. Und sich auch an Ausreden erwischter Steuersünder – „der Hund ist mir gerade zugelaufen“ – gewöhnt. Freundlich, aber bestimmt fordern die Mitarbeiter die Steuerschuld ein. In den Stadtteilen spricht sich zudem schnell herum, dass die Steuerprüfer unterwegs sind. Und die Kontrollen zeigen Erfolg: Die Zahl der gemeldeten Hunde hat sich in Duisburg seit 2013 um 2644 Vierbeiner deutlich erhöht. Das macht sich auch in der Stadtkasse bemerkbar: Die Einnahmen aus der Hundesteuer sind von 2,67 Millionen Euro in 2012 auf 2,91 Millionen Euro (Stand Ende Dezember 2015) gestiegen. Allerdings hat das Steueramt noch 350.000 Euro von säumigen Zahlern in den Büchern stehen.

Erwischte „Schwarzhalter“ müssen in ernsten Fällen mit einem Bußgeld rechnen, auch Nachzahlungen sind fällig. Aktuell sind rund 3400 Hundehalter von der Steuer befreit. Sie liegt bei 132 Euro pro Jahr und Tier, für zwei Vierbeiner zahlt der Halter je Hund 168 Euro, 192 Euro sind es bei drei und mehr Tieren.

Befreiung bei Sozialhilfe für ein Tier

Anmeldeformulare und die Hundesteuersatzung gibt es zum Herunterladen auf der Stadt-Homepage www.duisburg.de.

Von der Hundesteuer befreit sind u.a. Bezieher von Sozialhilfe, aber nur für einen Hund und nicht für gefährliche Tiere wie Pitbulls. Auch für Blindenhunde und Hunde von Binnenschiffern gilt die Befreiung. Für Wachhunde auf abgelegenen Bauernhöfen zahlt man ein Viertel der Steuer.