Duisburg.. Kristen Senftner aus Minnesota absolviert das Austauschprogramm zwischen der Universität Duisburg-Essen und dem College of Saint Benedict und der Saint John’s University. Die 23-Jährige ist angehende Lehrerin. Sie absolviert seit Mitte Januar ein Praktikum an der Gesamtschule in Duisburg-Meiderich.
Ob in Meiderich oder in Minnesota, fast 7000 Kilometer voneinander entfernt, ob nun Deutsch oder Englisch gesprochen wird – eines ändert sich nie: „Kids are kids“, sagt Kristen Senftner. Die 23-Jährige absolviert das Austauschprogramm zwischen der Universität Duisburg-Essen auf der einen Seite sowie dem College of Saint Benedict und der Saint John’s University auf der anderen Seite des Atlantiks. Mit vier anderen angehenden Lehrerinnen kam sie Mitte Januar ins Ruhrgebiet, um hier ein vierwöchiges Praktikum zu absolvieren.
Schule in anderen Ländern
Ihre neuen Unterrichtsräume liegen an der Bahnhofstraße in Meiderich, wo die Gesamtschule eine Zweigstelle betreibt. „Ich wollte bei diesem Austausch lernen, wie es an Schulen in anderen Ländern zugeht und wie die Kinder so sind“, erzählt Kristen von ihrer Motivation, nach Deutschland zu kommen. „Die Kinder sind wohl überall gleich“, konnte sie schon feststellen. Neugierig und voller Energie.
Nicht nur sie könnten von ihr etwas lernen, sondern auch anders herum. Aber sonst gibt es im Schulalltag einige Unterschiede. „In Deutschland gehen die Lehrer von einem Klassenzimmer ins andere. In Amerika haben sie feste Räume und die Schüler kommen zu ihnen.“
Grundlegende Unterschiede im Stundenplan
Der Stundenplan, der Kinder und Lehrer von einem Raum zum anderen führt, ist ebenfalls grundverschieden. „Bei uns ist er bis auf Kleinigkeiten immer gleich. An einem Tag hat man mal Musik, am nächsten einen Computerkurs, aber sonst ändert sich daran nichts“, erzählt Kristen Senftner. Immer zu den gleichen Zeiten beginnt und endet der Schultag. Da ist auch die Zeit für das Mittagessen genau geregelt, „ungefähr 20 oder 25 Minuten hat man dafür“. Zwischendurch gibt’s nichts.
In der Schule hat sich Kristen selbst zwei Jahre lang an Deutsch versucht, doch es hat nicht so richtig klappen wollen. „Damals in der High School hatte ich andere Sachen im Kopf“, gibt sie zu. Deshalb gefällt ihr am deutschen Schulsystem besonders, dass die Kinder früher eine zweite Fremdsprache erlernen. „Wenn sie jünger sind, gehen die Schüler offener an so etwas heran“, sagt sie aus Erfahrung. Mit der Kommunikation hat sie in Duisburg deshalb keine Probleme, selbst in der fünften Klasse versteht man sie.
„Für die Kinder ist der Besuch eine unglaubliche Bereicherung“, erklärt Englischlehrer Markus Jacoby. „Es fängt schon damit an, dass sie merken, dass es Englisch nicht nur im Unterricht gibt, sondern man mit manchen Menschen nur darüber kommunizieren kann.“