Duisburg. Tolle Strecken, prima Verpflegung – bei der Premiere von „Duisburg Steel“ gab’s nur ein Manko. So lief die Retro-Radtour ab Landschaftspark.
Die Premiere für die neue Duisburg-Radtour „Duisburg Steel“ ist gelungen. Insgesamt 92 Starter schoben ihre Zweiräder mit klassischen Stahlrahmen am Samstag an den Start im Landschaftspark Nord. Das ist eine gute Resonanz auf das Special-Interest-Angebot für Retro-Fans und Ansporn der Organisatoren von Duisburg Kontor, die Veranstaltung in den nächsten Jahren im regionalen Tourenkalender zu etablieren.
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Menschen und Material, eine Augenweide für Radsport-Nostalgiker: Mindestens 30 Jahre alte, liebevoll gepflegte Stahlrahmen, die da auf blitzblanken Chromgabeln auf die Runden von 50 oder 100 Kilometern rollten. „Steel-echt“ auch die Jungs auf den Mini-Klapprädern, versehen mit großen Übersetzungen für den nötigen Vortrieb. Für viele Besitzer der bejahrten Klassiker ist auch das Retro-Outfit Pflicht: Kopfschutz, Trikot mit Sponsoren-Schriftzug aus der Zeit des Eddy Merckx, Lederschuhe in Pedalhaken und die Trinkflasche aus Blech.
Über einstige Bahntrassen und entlang an Wasserwegen in Duisburg
Die Streckenführung – eine gute Wahl: Zu drei Vierteln führt die 50-Kilometer-Runde über die zu Radwegen umgebauten Bahntrassen oder über die Pisten entlang der Wasserwege. Dazu Hafenflair in Ruhrort und die beeindruckende Industriekulisse von Thyssenkrupp Steel am Alsumer Berg.
Ab Fähranleger Walsum trennten sich die Wege zwischen Kurz- und Langstrecke – zusätzliche 50 Kilometer Natur pur gab’s beiderseits des Rheins zwischen Rheinbrücke Wesel und Fähre Orsoy.
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Einziges Manko, aus dem die Organisatoren lernen werden: Streckenposten wiesen zwar an der ohnehin sehr gut beschilderten Strecke zusätzlich den Weg, nicht aber am etwas unübersichtlichen Abzweig zwischen Kurz- und Langstrecke. Weil die letzten 25 Kilometer für beide Distanzen identisch waren, kam auch von den Navigationsgeräten an den Fahrradlenkern keine Fehlermeldung. „Eigentlich wollte ich ja die 100 Kilometer fahren“, staunte deshalb nicht nur Uwe Kluge, als er deutlich eher als geplant wieder in den Landschaftspark rollte.
Teilemarkt und Retro-Renner-Ausstellung der Hochfelder „Schraub-Bar“
So legten einige kurzentschlossen einfach eine zweite Runde nach, andere nutzten die Zeit für einen Kaffee in der Frühlingssonne, eine Runde durch Retrorad-Ausstellung und Ersatzteil-Angebot der Jungs von der Hochfelder „Schraub-Bar“ und genossen bei Musik die erste frische Currywurst von Caterer Frank Schwarz. Das Fazit: ein prima Auftakt für ein attraktives Tourenangebot. Zu schön und zu aufwendig vielleicht, um damit allein die Retro-Radler anzusprechen? Das dürfte eine Frage sein, die Kontor-Touristiker Kai-Uwe Homann und sein Team bei der Vorbereitung der nächsten Auflage beschäftigen wird.