Duisburg. In der Niederrhein Therme in Duisburg sind Bikinis mit wenig Stoff verboten. Gerade Familien mit Kindern würden sich gestört fühlen.
Im Schwimmbad haben Bademeister alle Hände voll zu tun – der Sprung vom Beckenrand ist bekanntlich für Badegäste verboten und auch die Corona-Pandemie fordert einen zusätzlichen Blick auf das Verhalten im Wasser. In der Niederrhein Therme in Duisburg kommt auf die Mitarbeiter eine weitere Aufgabe hinzu: Sie müssen darauf achten, dass Bikini-Hosen nicht zu wenig Stoff haben.
„Im Interesse aller anwesenden Gäste weisen wir Sie ausdrücklich darauf hin, dass unzureichende Badekleidung (String-Tangas, Brazilian Bikinis etc.) in unserer Therme nicht gestattet sind“, heißt es auf neu angebrachten Hinweisschildern. Zwar sei das Verbot nicht neu, so eine Sprecherin der Therme, Mitarbeiter seien aber angehalten, auf das Verbot hinzuweisen. In der Kommunikation mit den Gästen sollen die neu angebrachten Hinweisschilder helfen.
Zu knappe Bikinis: Niederrhein Therme verlangt Wechsel der Kleidung
„Stringtangas gehören nicht in ein Wellness- und Gesundheitszentrum“, sagt eine Thermen-Sprecherin. Es habe in der Vergangenheit Beschwerden von Badegästen gegeben, so etwa von Familien mit Kindern, die sich durch zu knappe Bikinis im Schwimmbereich gestört fühlten. „Wir sind ein Standort, wo viele Kulturen aufeinander treffen“, so eine Sprecherin weiter. „Freizügigkeit wird nicht immer von allen Besuchergruppen toleriert.“
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Die Mitarbeiter sind angewiesen, Badegäste auf zu knappe Bikinis hinzuweisen und den Wechsel der Kleidung zu verlangen. Anderenfalls, so heißt es als Erklärung auf den Tafeln weiter, werden Badegäste aufgefordert, die Niederrhein-Therme zu verlassen und bei einem „nächsten Besuch angemessene Badekleidung zu tragen.“
74 Jahre Bikini – schon oft Stoff für Diskussionen
Gerade bei jungen Frauen sind Bikinis mit String-Unterteil beliebt, sorgen sie im Sommer doch für eine weitestgehend streifenfreie Bräune. Diskussionen rund um das Thema „Bikini“ sind im übrigen nicht neu: Vor 74 Jahren setzte der französische Maschinenbauingenieur und Modeschöpfer Louis Réard mit seiner Erfindung die Modewelt in Schockstarre. Zu anstößig – so das erste Urteil.
So kam es, dass sich bei der ersten Präsentation in Paris kein Mannequin getraut hatte, das knappe Badekleid anzuziehen. Stattdessen präsentierte eine Nackttänzerin das erste Modell des Designers. Heute hat der Bikini dem klassischen Badeanzug längst den Rang abgelaufen.