Duisburg. Unter besonderer Beobachtung trafen sich 150 Demonstranten in Duisburg zu einer zweiten größeren „Pro-Palästina“-Demo. So lief der Protest ab.

Unter besonderer Beobachtung haben sich am Samstagnachmittag 150 Demonstranten auf dem Portsmouthplatz am Duisburger Hauptbahnhof zu einer zweiten großen „Pro-Palästina“-Demo getroffen. Denn: Vor Wochenfrist hatte eine private Anmelderin einen Protest an selber Stelle nach Absprache mit der Polizei vorzeitig beendet. Der Grund: Die 700 Teilnehmer hielten sich auch nach mehrfachen Hinweisen nicht an die Abstandsregeln. Nicht nur in diesem Punkt bildete die Veranstaltung an diesem Samstag ein Kontrastprogramm.

500 Teilnehmer hatte der Veranstalter, eine andere Privatperson, bei der Polizei angekündigt. Die hatte sich vorbereitet: Viele Einsatzkräfte waren bereits über eine Stunde vor dem Demo-Start um 17 Uhr in der Innenstadt präsent.

Zweite Demo in Duisburg verläuft deutlich ruhiger

Circa 150 vor allem junge Menschen kamen letztendlich an dem regnerischen Maitag zusammen. Sie hielten sich diesmal an die Abstandsregeln, trugen fast alle durchgehend eine Maske – Vorgaben, auf die die Verantwortlichen während der Kundgebung wiederholt hinwiesen.

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Diese heftige Aussage eine Demonstrantin blieb eine Ausnahme.
Diese heftige Aussage eine Demonstrantin blieb eine Ausnahme. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Zu den politischen Aussagen: Die Redner machten auf Deutsch, Englisch und Arabisch immer wieder deutlich, dass die Demo zum Nahost-Konflikt einen muslimischen Hintergrund habe. Türkische Flaggen und Palästinaflaggen wurden geschwenkt. Die Botschaften auf den Plakaten waren deutlich gemäßigter als noch bei der sehr emotionalen Veranstaltung vor einer Woche: „Freiheit für Palästina“ und ein „Ende der Ungerechtigkeiten“ wurde gefordert. Der Schriftzug „Kindermörder Israel“ blieb eine Ausnahme. Vor Wochenfrist kam die Staatsanwaltschaft Duisburg zum Schluss, dass eine solche Aussage strafrechtlich nicht relevant sei.

Nach nur 45 Minuten erklärten die Redner die Kundgebung offiziell für beendet. Sie sei ein wichtiges Signal gewesen, fassten sie zusammen.

Kein Gegenprotest am Samstag – Bedauern bei jüdischer Gemeinde

Eine Gegendemo gab es am Samstag nicht. Das hatte am Freitag Alexander Drehmann, der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Duisburg/Mülheim/Oberhausen, bedauert. Außerdem berichtete er wie Rabbiner David Geballe unter anderem von Hass-E-Mails an Juden aus Duisburg.