Duisburg-Rheinhausen. Die Heinrich-Heine-Schule in Rheinhausen hat Sachspenden an die Duisburger Tafel überreicht. Warum das gerade jetzt für Bedürftige wichtig ist.

Milch, Windeln, Konserven, aber auch Stifte und weitere Schreibwaren stapeln sich kistenweise im Foyer der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Rheinhausen. Von dort aus werden sie mit einem Kleintransporter von der Duisburger Tafel abgeholt, die die Sachspenden dann an bedürftige Bürgerinnen und Bürger verteilt. Eine spontane Aktion, wie die Lehrerinnen und Organisatorinnen, Dana Broszeit und Cordula Klüter, sagen: „Uns war es wichtig, schnell etwas für die Menschen vor Ort zu tun.“ Lehrer wie Schüler waren sofort von der Aktion begeistert, genauso wie die Tischtennisabteilung des VfL Rheinhausen. Mit ihrer Unterstützung sind innerhalb von nur einer Woche 25 Kisten an Sachspenden zusammengekommen.

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Die 13-jährige Helin hat Nudeln mitgebracht. Sie ist nur eine von ungefähr 420 Schülern und Schülerinnen, die sich beteiligt haben. Warum sie helfen will? „Jeder Mensch ist es doch wert und hat es doch verdient, genügend Essen zu bekommen.“ Für sie und ihre Mitschüler ist klar: „Wir möchten die Aktion wiederholen und Menschen helfen, Gutes tun“, pflichtet ihr Klassenkameradin Sudenaz bei. Solche Aktionen, wie die der Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule, würden immer wichtiger werden, betont Günter Spikowski, Geschäftsführer der Duisburger Tafel. Er freut sich über das Engagement der Schule. „Das, was die Jugendlichen in so kurzer Zeit auf die Beine stellen konnten, finde ich beeindruckend. Jede Kiste zählt“, sagt er – gerade jetzt.

Immer mehr Menschen besuchen die Duisburger Tafel

Denn: Die steigende Inflation verschärft die finanzielle Lage für viele Menschen enorm. Zwischen 70 und 80 Haushalte mit mindestens drei Personen – „manchmal sind es auch Familien mit sieben oder acht Mitgliedern“ – würden täglich Anfragen nach Lebensmitteln bei der Duisburger Tafel stellen. Spikowski macht die Zahlen noch konkreter: Vor Corona besuchten ungefähr 2100 Menschen regelmäßig die Duisburger Tafel. Anfang 2022 seien es bereits 2700 gewesen, zuletzt zählte der Geschäftsführer 3500 hilfebedürftige Menschen „jeden Alters“.

Gleichzeitig sei die Spendenbereitschaft der Supermärkte, aber auch die der Bürgerinnen und Bürger deutlich gesunken. „Jeder will für die geflüchteten Ukrainer etwas tun, aber es gibt auch Duisburger, die Hunger leiden.“ Der Bedarf sei auch in Rheinhausen da. Wie der Geschäftsführer betont, würde die Duisburger Tafel „liebend gerne“ auch dort einen neuen Standort eröffnen, doch: „Uns fehlen Räumlichkeiten, sonst wären wir schnell am Start.“

Hochheider Tasche ist in Rheinhausen aktiv

Bisher habe er aber auch den Eindruck, dass Rheinhausen durch bestehende Hilfsangebote „gut abgedeckt“ sei. Eines davon ist die Hochheider Tasche. Auch hier bemerken die Organisatoren einen Rückgang an Lebensmittelspenden, „bis jetzt konnten wir dies aber noch kompensieren“, teilt Heinz-Hubert Jansen, Sprecher der Hochheider Tasche, auf Anfrage mit. Ein weiter Vorteil sei, dass die Spendensammler von der Aumund Stiftung in Rheinberg und der Firma Ineos aus Moers sowie den Kirchengemeinden in Homberg finanziell unterstützt werden: „Dadurch können wir Obst und Gemüse auf dem Hochheider Wochenmarkt zukaufen.“