Duisburg. Zur Extraschicht verwandelte sich das Museum der Binnenschifffahrt in eine glühende Party der 1920er Jahre. Was es dort alles zu entdecken gab.

Wer am Samstagabend seinen Fuß durch die Tür des Duisburger Museums der Binnenschifffahrt setzt, der wird 100 Jahre in die Vergangenheit katapultiert. Zur Extraschicht am letzten Samstag im Juni verwandelten die Mitarbeiter ihr Museum in Duisburg-Ruhrort in eine Soiree der 1920er Jahre.

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Was die Extraschicht in Duisburg zum Erlebnis gemacht hatDie goldenen Zwanziger. Dieses Motto nahm sich das Museumsteam vor – und nahm es auch ernst. „Eigentlich hatten wir das Programm ja für 2020 geplant“, erklärt Museumspädagogin und Gästeführerin Ivy Bazant. „Aber jetzt passt das Motto immer noch.“ Da die Extraschicht in diesem Jahr unter keinem Überthema steht, beschloss das Museumsteam dem Gebäude, was sie beherbergt – eine Badeanstalt von 1910 – gerecht zu werden. „Das ist so ein schönes Jugendstilgebäude. Eine 80er Jahre Party hätte nicht hierher gepasst“, findet die Museumspädagogin.

Schauspieler und eine Band sorgen für authentisches Flair

Besonders an diesem Programmpunkt der Extraschicht sind die sogenannten „Walk Acts“. Engagierte Schauspieler und Laien in Kostümen aus den 1920er Jahren. Die ganze Zeit über bleiben sie in der Rolle, interagieren mit den Besuchern und improvisieren kleinere Szenen. Tragödien, Dramen und Skandale. Und der Besucher findet sich mittendrin.

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Zusätzlich spielt das Berliner Trio „Rufus Temple Orchestra“ auf original aus den 1920ern Jahren stammenden Instrumenten Perlen der Jazzmusik und bewegt sich dabei durch die Hallen des Museums. Das regt Besucher zum Tanzen an. Das Paar Sabina und Martin aus Dinslaken hat sich diesen Programmpunkt ganz bewusst als ihren Start in den Abend ausgesucht. „Wir sind große 20er-Jahre-Fans und gehen auch oft zu Veranstaltungen in Köln. Deshalb war für uns klar, dass wir hier starten.“

Im Binnenschifffahrtsmuseum spielte das „Rufus Temple Orchestra“ aus Berlin.
Im Binnenschifffahrtsmuseum spielte das „Rufus Temple Orchestra“ aus Berlin. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Cocktails und Rosen runden den Abend ab

Am Eingang erhält jeder Besucher eine rote Rose zum Anstecken. So kann sich jeder als Teil dieser unwirklichen Welt fühlen. Cocktails im beleuchteten Innenhof und verschiedene kulinarische Angebote runden den Abend ab. Zusätzlich werden inmitten dieses lebendigen Theaters die ganze Nacht Museumsführungen angeboten.

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Die Mühe und das Herzblut, das Verwaltungsleiterin Anita Pina Fernandes, Kunsthistorikerin Dr. Cornelia Garwer-Schier, sowie Gästeführerin Ivy Bazant und das gesamte Team in diesem Abend gesteckt haben, ist nicht selbstverständlich. „Wir möchten unseren Besuchern ja zeigen, dass ein Museum nicht langweilig ist“, erklärt Cornelia Garwer-Schier. Und die Leidenschaft zur Sache merkt man ihnen an. „Normalerweise spiele ich ja gerne grausame Rollen“, erzählt Ivy Bazant und wirft ihre Federboa zurück „Aber heute bin ich einfach nur unfassbar arrogant. Das ist doch auch mal schön.“

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